Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen. Das dachten sich neben ihrem Protagonisten wohl auch die beiden jungen Fotografen Moritz Högemann und Quentin Pehlke aus Konstanz, als sie im Juni ihr erstes Kurzfilmprojekt starteten.
Gemeinsam mit dem Protagonisten Leo Rüland und ihrem Sponsoren Lichtblick Konstanz schufen die beiden ihre erste 12-minütige Komödie „Bus Stop“. Sie feierte am 31. Juli auf der Videoplattform YouTube Premiere. Hier geht es zum Video.
Die Handlung
Der Film erzählt die Geschichte eines cholerischen Geschäftsmannes, der auf dem Weg zur Arbeit mit seinem kaputten Auto mitten im Nirgendwo stehen bleibt. Mitten im Nirgendwo bedeutet hier die Bushaltestelle „Klausenhorn“ in Dingelsdorf, der einzige Drehort des Films.
Es ist ein heißer Sommertag und er hat keinen Handyempfang, um einen Abschleppwagen zu rufen. Der Bus an der nächsten Bushaltestelle kommt vier mal am Tag, er schafft es jedoch jeden einzelnen zu verpassen. Seine einzige Rettungsleine ist ein Buch, das eine Anleitung zum inneren Frieden geben soll. Die eine Sache, an der der Geschäftsmann kläglich scheitert.
Viele Produktionsprobleme
Gescheitert sind auch die jungen Filmemacher an mehreren Hürden. So musste aufgrund von Wetter nur an einem einzigen Tag gedreht werden: von morgens 5 Uhr bis abends gegen 23.30 Uhr.
Bei Beginn des Drehs stellten sie darüber hinaus fest, das falsche Mikrofon zu haben, sodass der komplette Film am Computer nach vertont werden musste. Das sei die größte Arbeit gewesen. Über einen Monat arbeitete der Schüler Moritz Högemann zwei bis drei Stunden an dem Projekt. Nebenher machte er sein Abitur.
Zu allem Überfluss habe in letzter Sekunde auch der Schauspieler, der für die Produktion geplant gewesen sei, abgesagt. Leo Rüland, der eigentlich auch eher hinter, als vor der Kamera steht, sprang ein. Moritz Högemann sagt über die Produktion: „Mehr Fehler hätte man nicht machen können. Aber es war das Beste, was uns passieren konnte. So haben wir viel dazu gelernt.“
Die Intention der Filmemacher
Die jungen Männer wollten den Menschen in Zeiten von Corona, in der sich jeder häufig selbst bemitleide, eine Freude bereiten. Und das indem sie eine Person zeigen, die einen noch schlechteren Tag habe als andere.
Der Film sei außerdem ins Lächerliche gezogen, weil die Filmemacher zeigen wollten, dass die Menschen mehr innere Ruhe in sich suchen müssen, anstatt in Selbstmitleid zu zergehen oder nach externen Anleitungen zum Selbstfrieden zu suchen.
So kam es zum Film
Zum Projekt geführt haben laut Högemann viel Zeit (die man eigentlich mit Vorbereitungen für die Abiturprüfungen hätte verwenden sollen), gute Kontakte und viel Motivation. Und es wird wohl nicht der letzte Film gewesen sein.
Der Fotograf und Filmemacher hat sein Abitur in der Tasche und will sich auf seiner kommenden Weltreise zusammen mit Freund Leo Rüland umso mehr dem Filmen und Dokumentieren mit der Kamera widmen. Die Komödie haben die drei Freunde bei mehreren Kurzfilmfestivals, unter anderem auch in Berlin, eingereicht. Wie es weitergeht bleibt ähnlich offen, wie das Ende des Films „Bus Stop“, das zur Interpretation einlädt.
Neugierig geworden? Hier geht es zum Video auf YouTube.