Bitter enttäuscht und verärgert zeigt sich derzeit die Bürgerstiftung Radolfzell angesichts des immer wiederkehrenden Vandalismus bei den Defibrillatoren in der Stadt. Der stellvertretende Vorstand der Stiftung, Oliver Preiser, findet angesichts der Beschädigungen deutliche Worte: „Ich spreche hier von vorsätzlichem Mord. Ich bin mega enttäuscht“, sagt er.

Defis können Leben retten

Defibrillatoren können durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern beenden. Die Geräte werden auf Intensivstationen, in Operationssälen, in Notaufnahmen, sowie in Fahrzeugen der Rettungsdienste bereitgehalten.

Die Bürgerstiftung Radolfzell hat in der Stadt drei solcher Geräte installiert: am Bahnhof, an der Seemeile und bei den Stadtwerken. Diese werden seither immer wieder beschädigt. Gleichzeitig ist zumindest ein Fall bekannt, in dem einer der Defibrillatoren einem Menschen im Umfeld des Seemaxx das Leben gerettet hat.

Aufbewahrungskasten zerstört

Der jüngste Vorfall von Vandalismus betrifft den am Radolfzeller Bahnhof platzierten Defibrillator. Dort wurde der Aufbewahrungskasten des Geräts zerstört. Derzeit sind alle drei Defis, wie die Geräte im Fachjargon gerne genannt werden, nicht einsatzfähig. Weil sie nach einer Beschädigung immer gewartet werden müssen, liegen sie aktuell in den Privaträumen von Stiftungsmitglied Lothar Rapp. Für die Bürgerstiftung ist der Vandalismus eine teure Angelegenheit, die sie auf Dauer weder tragen kann noch will.

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„Das können wir einfach nicht leisten“, sagt Oliver Preiser. Bisher wurden die Geräte nach einer Beschädigung immer vom Deutschen Roten Kreuz instand gesetzt. Am liebsten würde die Stiftung die Betreiberpflicht an die Stadt übertragen.

Zumindest aber sollen die Defibrillatoren besser überwacht werden. Unter Umständen müssen sie auch an andere Orte verlegt werden, an denen sie besser geschützt sind. Bis die Standortfrage und Zuständigkeit für die Geräte geklärt ist, will die Stiftung die Defibrillatoren vorerst nicht wieder aufhängen.