Hätten Sie gedacht, dass es schon so lange her ist, seit die Maskenpflicht eingeführt wurde? Schon seit rund einem halben Jahr gehören die Gesichtsbarrieren in Baden-Württemberg zum Alltag dazu – und auch, wenn zum Teil gehörig gemeckert wird, haben sie ja auch einige Vorteile.

Mal abgesehen von dem offensichtlichen Infektionsschutz ist da etwa die Möglichkeit, unschöne Makel unauffällig zu verbergen. Lippenstift verschmiert? Einen eitrigen Pickel auf der Nase?

Masken verdecken unschöne Fehler

Den Salat vom Mittagessen zwischen den Zähnen? Wen interessiert‘s – zu sehen bekommt das ohnehin niemand. Und gerade jetzt, wo die Temperaturen sich bald wieder dem Nullpunkt nähern, ist es ja auch gar nicht so verkehrt, wenn ein Stück Stoff die Nase vor dem Erfrieren rettet.

Allerdings haben die Masken auch einen großen Nachteil – zusätzlich zu beschlagenen Brillengläsern, die nerven auch. Denn wenn gut die Hälfte des Gesichts verdeckt ist, fehlt es an Erkennungsmerkmalen. Freunde und Familienmitglieder lassen sich ja oftmals trotzdem noch recht einfach bestimmen, bei weniger bekannten Personen wird es allerdings mitunter wirklich schwer.

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Ist das jetzt Tim aus der Grundschule? Oder doch nur ein ähnlich blonder Kerl? Erschwert wird das Rätselraten noch mit dem nahenden Winter, wenn durch Mützen oder Kapuzen auch noch Haare und Stirn verdeckt werden. Das Problem erkannt haben auch einige gewiefte Firmen, die im Internet Masken mit Gesichtsaufdruck anbieten. Eingereicht werden muss nur ein Foto und siehe da – per Post erhält man kurze Zeit später eine Maske mit dem Abbild der eigenen Mund- und Nasenpartie.

Batmans „Joker“ wäre stolz: Das Grinsen wurde beim Druck vergrößert.
Batmans „Joker“ wäre stolz: Das Grinsen wurde beim Druck vergrößert. | Bild: Marinovic, Laura

Eine geniale Idee – und was macht es da schon, dass zumindest bei einer der Firmen das Gesicht „zwangsläufig etwas vergrößert dargestellt“ wird, wie es bei der Bestellung heißt. Ist ja nicht schlimm, wenn man hinterher wie Schauspieler Martin Schneider aussieht, der für seinen breiten Mund bekannt ist.

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Außerdem ist es durchaus nachvollziehbar, dass der gesamte Bereich der Maske, die deutlich größer ist als die eigene untere Gesichtshälfte, ausgefüllt werden muss. Und endlich ist man auf der Straße auch für nur flüchtig Bekannte wieder erkennbar – falls die sich dann trauen, den Träger des leicht beängstigenden XXL-Grinsens anzusprechen.

Aber vielleicht ist das noch ein weiterer Vorteil der wortwörtlichen Gesichtsmaske – so freiwillig den in Corona-Zeiten nötigen Abstand gehalten haben die Mitmenschen zuvor sicherlich noch nie.

Zur Kolumne: Das Corona-Tagebuch der Redaktion Radolfzell begreift sich als hoffentlich vorübergehende Erscheinung.

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