Der Bahnhofsplatz in Radolfzell ist wahrlich nicht die Vorzeigeadresse der Stadt. Früher fanden Reisende in der Straße eine angemessene Unterkunft für ihren Besuch. Heute sind die ehemaligen Hotels kein Willkommensgruß für Gäste. Neben dem ehemaligen Hotel Schiff, welches abgerissen und neu gebaut werden soll, wartet die Ruine des Hotel Viktoria auf die Wiedergeburt. Und das Warten wird noch etwas dauern.

Ruine soll auf Wunsch des Gemeinderates abgetragen werden

Doch bevor es an einen Neubau gehen kann, ist die aktuelle Frage, wann die Reste der Ruine endgültig abgetragen werden. Dies hatte der Gemeinderat gefordert, um die Optik ein kleines Bisschen zu verbessern. Besitzer und Investor Bernhard Bihler wartet seinerseits auf die Genehmigung vom Denkmalschutzamt, um die geforderten Arbeiten durchführen lassen zu können. „Da wir an der Stadtmauer arbeiten müssen, muss dies erst vom Denkmalamt erlaubt werden“, sagt Bihler auf Nachfrage.

Die Bauruine des ehemaligen Hotel Viktoria ist seit Jahren in diesem Zustand. Nun sollen die Reste entfernt und abgetragen, das Gelände ...
Die Bauruine des ehemaligen Hotel Viktoria ist seit Jahren in diesem Zustand. Nun sollen die Reste entfernt und abgetragen, das Gelände eingeebnet werden. Doch auch dies braucht eine Genehmigung vom Denkmalschutzamt. | Bild: Bernhard Bihler

Auch sei man mit einem Statiker dran herauszufinden, wie viel man genau abtragen könne, ohne die angrenzenden Gebäude zu gefährden. Ziel sei aber, das Grundstück soweit technisch möglich abzutragen und einzuebnen. Hier rechne Bihler aber mit einer zeitnahen Genehmigung. „Wir kommen da Stück für Stück voran.“

Wo es allerdings nur sehr langsam voran geht, ist im Fall der juristischen Auseinandersetzung mit den Nachbarn. Diese hatten wegen des von Bihler geplanten Neubaus geklagt und in erster Instanz Recht bekommen. Der Grundstückseigentümer ist daraufhin in Berufung gegangen und so zieht sich dieser Streit vor Gericht weiter in die Länge. Bihler selbst rechnet nicht vor Frühjahr 2024 mit einer Entscheidung.

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Derweil hatte er die Idee, das Grundstück der Stadt für kulturelle oder städtische Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Diesen Vorschlag machte Bernhard Bihler der Stadt im vergangenen Sommer. „Zu diesen Zeitpunkt konnte die Stadt keine geeignete Nutzung für sich finden“, erklärt er die Ablehnung seines Angebotes. Doch insgesamt sei man mit der Stadt in einem guten Austausch und führe intensive und konstruktive Gespräche, wie Bihler betont.