Ortsvorsteher Lorenz Thum kommt ein Seufzer über die Lippen, als er vor dem Bauzaun der Markolfhalle in Markelfingen steht. „Endlich geht es los“, fügt er nahtlos an. In der Tat ist viel Zeit vergangen, seit ein Feuer die Mehrzweckhalle in dem Radolfzeller Ortsteil unbenutzbar gemacht hat. Bis zum Sommer wird sie abgerissen, 2023 soll ein Neubau fertig werden.

Brand am Fasnachtsdienstag 2018

Vor über drei Jahren – am Fasnachtsdienstag 2018 – geriet die Markolfhalle in Brand, seither steht sie trotz dem schnellen Einschreiten der Feuerwehr für den Sport und andere Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung. Für die Kinder der benachbarten Grundschule und die örtlichen Vereine ein herber Schlag. Denn seither können sie ihren Leibesübungen und Hobbys nicht mehr regulär nachgehen. „Der Ausfall der Halle von vier bis fünf Jahren ist für uns katastrophal. Vor allem für die Gruppen mit kleinen Kindern oder Senioren“, sagt dazu der Vereinsvorsitzende des SV Markelfingen, Michael Jentsch. Und obwohl die Mitglieder trotz nicht vorhandener Halle und in Zeiten von Corona dem Verein treu bleiben, „haben wir in dieser Zeit auch keine Neuzugänge“, gibt er zu bedenken.

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Langes Warten auf den Neubau

Das alles hatte man sich in mehrfacher Hinsicht ganz anders vorgestellt. „Wir wollten die Halle eigentlich im Bereich des Stuhllagers erweitern“, berichtet Lorenz Thum am Bauzaun der eingerichteten Baustelle. Gleichzeitig haben sich die möglichen Sanierungsarbeiten und Planungen seit dem Brand gefühlt unendlich hingezogen. „Allein das Gutachten hat sich fast ein Jahr lang hingezogen“, erinnert sich der Ortsvorsteher an das Prozedere. Ein Abschied in Form eines Festes von der Halle, die über 40 Jahre das Vereinsleben in Markelfingen mit geprägt hat, war aufgrund der Pandemie ebenfalls nicht mehr möglich. „Da geht schon ein bisschen Herzblut verloren“, gesteht Michael Jentsch.

Die Markolfhalle geriet am Fastnachtsdienstag im Jahr 2018 in Brand und wurde dadurch unnutzbar.
Die Markolfhalle geriet am Fastnachtsdienstag im Jahr 2018 in Brand und wurde dadurch unnutzbar. | Bild: Jarausch, Gerald
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Jetzt zumindest können alle Betroffenen und Nutzer der Halle auf einen neuen Termin hinfiebern. Das sind nicht wenige: „Ich habe immer gesagt, dass das eine Halle für alle Radolfzeller ist“, sagt Lorenz Thum. Denn auch die Sportvereine aus der Stadt und den anderen Ortsteilen haben diese in der Vergangenheit genutzt und werden das auch in Zukunft tun. Im Frühjahr 2023 soll die neue Markholfhalle in die Nutzung gehen, wenn alles wie geplant läuft. „Vielleicht können wir dann ja die Fastnacht dort feiern. Das wäre schön“, hofft Lorenz Thum.

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Viel Arbeit steht an

Bis dahin ist nicht nur noch viel Zeit, sondern auch viel zu tun. Zunächst einmal wird die bestehende Halle abgerissen. Das soll bis zum Juni dieses Jahres geschehen. Es gilt, sämtliche Materialen zu trennen und das Gebäude dem Boden gleich zu machen. Die bisherige Bühne wird zugemauert und dem angrenzenden Feuerwehrgebäude zugeschlagen. Anschließend muss das Gelände bis hinunter zur Kreisstraße 6170 (Richtung Allensbach) modelliert werden. Denn die künftige Markolfhalle wird deutlich näher an die Straße rücken. Dadurch bekommt nicht nur das Feuerwehrgerätehaus mehr Raum, sondern auch das Gebäude des Musikvereins eine echte Zufahrt, die bisher gar nicht existierte. Der bestehende Bolzplatz unterhalb der Halle wird gedreht und etwas östlicher angesiedelt.

Die Markholfhalle selbst wird wieder eine Mehrzweckhalle werden, was die Nutzungsmöglichkeiten gegenüber einer herkömmlichen Sporthalle deutlich erweitert. „Wir werden wieder eine Küche und eine Bühne bekommen“, stellt Lorenz Thum in Aussicht.