Mit ihrem traditionellen Dreikönigs-Frühschoppen sind am Montag auch die Frauen der Narrizella offiziell in die Fasnacht gestartet. Wie in jedem Jahr feierten sie ihren Auftakt auf ihre ganz besondere Weise – getrennt von den Männern, aber dafür umso ausgelassener und mit einem zweistündigen Programm voller Humor, Musik und bester Laune. Nach Jahren des Wechselns fand der Frauenfrühschoppen diesmal im Vereinsheim des SV Markelfingen statt.

Über 100 Frauen versammelten sich in der Gaststätte Sportheim am Ried, um gemeinsam die Fasnet 2025 einzuläuten. Begrüßt wurden die Anwesenden von Hanselemodder Sandra Hain, die sich herzlich beim Wirt Marc Scholter und seinem Team bedankte, „weil es richtig schwer war, überhaupt was zu finden.“
Ganz im Sinne des Morgens wurden die Frauen von Männern bedient, die – mit aufgedruckten Sixpacks auf den Schürzen – für einige Lacher sorgten, während DJ Helmut sich um den richtigen Ton kümmerte.

Der Nachwuchs übernimmt das Kommando
Kurz und knapp hielt Sandra Hain ihre Begrüßung – aus einem guten Grund: „Die Jüngeren übernehmen ab heute das Kommando bei uns im Frauenfrühschoppen“, sagte sie. Schon die Vorbereitungen hatten Lioba Drosdek, Loretta Karrer und Xenia Martin übernommen. Xenia Martin, die vor Kurzem Mutter geworden war, fehlte zwar. Doch Lioba Drosdek und Loretta Karrer führten souverän durch das Programm.
Hain lobte später im Gespräch mit dem SÜDKURIER die neue Generation und zeigte sich begeistert, wie die Jungen die Veranstaltung gemeistert haben: „Sie haben das großartig gemacht.“

Ein besonders schönes Beispiel für die generationsübergreifende Familientradition bot gleich der erste Programmpunkt: Das Mutter-Tochter-Ensemble, bestehend aus Lioba Drosdek, ihrer Mutter Barbara Drosdek und der frisch gebackenen Oma Ulli Martin, präsentierte einen eigens komponierten Song, der das Publikum von Beginn an mitriss.
Mit Zeilen wie „Du nennst es Trinkerei, ich nenn es Tradition“ sorgten sie für viele Lacher und Stimmung im Saal. Auch Elsa Santinho-Reiser begeisterte die Anwesenden mit einem Lied zur Feier des 75-jährigen Jubiläums der Hansele.

Den Auftakt der Büttenreden machte Mareen Bromma, die mit einer Neuinterpretation von Hänsel und Gretel die klassische Märchenwelt in die Gegenwart brachte. Ihre clever gereimten Zeilen sorgten für schallendes Gelächter – etwa, als Gretel beim Anblick des Lebkuchenhauses fragte: „Ich hab so Hunger, meinsch, das könnt glutenfrei sein?“

Als zweite Rednerin trat Jutta Graf auf. Verkleidet als Rentner sinnierte sie über die Schwierigkeiten von Dating-Signalen auf dem Friedhof und schlug vor, ein Schild mit der Aufschrift „Achtung, heute läufige Rentner“ aufzustellen, um für Klarheit zu sorgen.
Pannenfahrt führt zu Eheaus
Christine Schüremann brachte in ihrer Bütt nicht nur das Publikum zum Lachen, sondern vermittelte auch unfreiwillig Lektionen in Automobiltechnik. Sie erzählte von einer Pannenfahrt, die sie an den Rand der Verzweiflung und ihre Ehe näher ans Ende brachte. Ihr Ehemann, der ihre Fahrkünste anzweifelte, erlebte schließlich dasselbe Drama mit seinem „satanistischen Blechmonster“.
Zum Schluss bedankte sie sich bei dem Mechaniker in Radolfzell, der ihren Ruf als gute Fahrerin wiederherstellte. Aber ihr Fazit war: “Meine Ehe hats dann leider nett rette könne.“

Den Abschluss der Reden machte Corinna Bayer, die mit pinker Perücke und Beauty-Koffer ihren ganz besonderen „Beauty-Salon“ aus Böhringen präsentierte. Mit viel Charme und Witz sprach sie über die Reize verschiedener Haarfarben, die Neuverpachtung der Unvergleichbar, aber auch über den Alterungsprozess.
So zeigte sie auf ihren Unterarm und sagte: “Alles verschiebt sich irgendwie, Tränensäck hatte ich da noch nie“ und erntete dafür tosenden Applaus.
Veranstalterinnen ziehen positives Fazit
Im Gespräch mit dem SÜDKURIER hob Sandra Hain im Anschluss noch einmal die besondere Atmosphäre des Frauenfrühschoppens hervor: „Bei den Männern ist es noch mehr politisch. Bei uns Frauen ist es ausgelassen. Wir haben es lustig, und das ist, was wir uns an dem Tag wünschen – dass wir uns treffen und Spaß haben.“
Besonders froh war sie darüber, wie viele Frauen trotz erneutem Ortswechsel nach Markelfingen gekommen waren.