Die Planungen für den Seevillenpark II gehen nach einer längeren Ruhephase wieder weiter. Im Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik stellten Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht Thomas Nöken sowie Marcus Ziegler von der Schweizer Immo Projekt GmbH das Vorhaben nochmals vor. Nach Anregungen des Gestaltungsbeirats sind noch einmal Änderungen im Bebauungsplan vorgenommen worden.

Bereits seit 2016 gibt es Pläne zu einer Ergänzung zum Seevillenpark I in der Josef-Bosch-Straße. Nachdem der Gestaltungsbeirat 2018 sich mit dem Thema auseinandersetzte, wurde es zunächst still um das Großprojekt. Erst im vergangenen Sommer nahm der Gestaltungsbeirat in einer ihrer Sitzungen das Vorhaben wieder unter die Lupe.

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Dabei wurden Änderungsvorschläge erörtert, die im Bebauungsplan aufgenommen und nun den Stadträten im Ausschuss vorgestellt wurden. Im Wesentlichen habe sich gegenüber der ursprünglichen Planung nicht viel verändert, wie Marcus Ziegler, der im Namen des Investors Schweizer Immo Projekt GmbH die Projektleitung übernimmt, dem Gemeinderat mitteilte.

So habe man auf eine Schrägstellung sowie auf die Verschiebung des südwestlichen Gebäudes nach Anregungen des Gestaltungsbeirates verzichtet. Das dahinterliegende Baukörper soll zum Erhalt der vorhandenen Steineiche verkleinert werden. Alle anderen Gebäude sollen viergeschossig bleiben, so Marcus Ziegler. „Die Bebauung ist zwar eng, aber sie ist noch im Rahmen“, ergänzte Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht, auf Nachfrage von Stadtrat Norbert Lumpe (SPD).

Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht.
Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht. | Bild: Becker, Georg

Das Bauvorhaben beinhalte eine generationenübergreifende Wohnanlage bestehend aus drei Gebäudekomplexen mit insgesamt 63 Wohneinheiten. Die nördlichen Häuser seien für betreutes Seniorenwohnen gedacht, die unter dem Namen Mevita Radolfzell laufen wird. Hier soll auch eine Wohngemeinschaft mit fünf Apartments für Menschen mit Behinderung entstehen sowie eine nicht-öffentliche Cafeteria für die Bewohner untergebracht werden.

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Ferner werden sich in der Anlage jeweils eine physiotherapeutische und neurologische Praxis niederlassen, berichtete Marcus Ziegler. Die jeweiligen Betreiber seien bereits seit mehreren Jahren in Radolfzell ansässig.

Die südlichen Häuser sollen aus klassischen Eigentumswohnungen bestehen. Die Tiefgarage müsse nicht neu erschlossen werden, sondern werde über die bestehende Zufahrt des Seevillenparks I hergestellt, so der Projektleiter Marcus Ziegler. Ein Quartiersplatz mit einem tief wurzelnden Baum sowie einem Kinderspielplatz solle als Begegnungsstätte für die Bewohner dienen.

Insgesamt 30 Prozent der Wohnungen dieses Projektes sollen sozial gefördert werden. Konkret heißt das, dass sie nur zu einem Preis angeboten werden dürfen, der ein Drittel unter den ortsüblichen Mieten liegt.

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Der Gemeinderat konnte mit der im Ausschuss vorgestellten Entwurfsänderung zwar weitestgehend mitgehen, ein paar Fragen blieben aber dennoch. „Das Nutzungskonzept hat sich wesentlich verbessert. Bauchschmerzen bereitet mir der obere Baukörper, auch wegen der Eiche. Das erscheint mir städtebaulich schwierig“, sagte Siegfried Lehmann (FGL). Helmut Villinger (CDU) und Walter Hiller (Freien Wählern) bemängelten, dass nichts über die Belüftungs- und Belichtungsverhältnisse gesagt wurde.

Dafür gab es Zustimmung von den zukünftigen Nachbarn der Baumaßnahme, die die Sitzung aus diesem Grund von den Besucherplätzen aus verfolgten. Projektleiter Ziegler betonte, man habe mithilfe einer durchgeführten Sonnenstudie das Projekt so angepasst, das es kaum Verschattungsverhältnisse gebe. „Höchstens die Ostsonne könnte ausgesperrt werden“, sagte Marcus Ziegler.

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Bei drei Enthaltungen stimmte der Ausschuss den Plänen mehrheitlich zu. Die Offenlage soll bis spätestens Mitte März erfolgen. Laut Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht Thomas Nöken könnte noch vor der Sommerpause der Satzungsbeschluss gefasst werden.