Auf dem Areal in der Josef-Bosch-Straße sollen gleich mehrere für die Stadt Radolfzell wichtige Themen ihren Platz finden und realisiert werden: Wohnraum, sozialer Wohnraum und ein Angebot für betreutes Wohnen für Senioren. Im Frühjahr dieses Jahres verabschiedete der Radolfzeller Gemeinderat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Projekt „MeVita“ der Schweizer Immo Projekt GmbH auf dem Grundstück der ehemaligen Firma Pfeiffer Marine.

Marcus Ziegler möchte das Projekt gerne erklären, denn im Gemeinderat sei der Eindruck entstanden, es würde ein luxuriöses Altenheim für gut betuchte Senioren entstehen. „Wir wollen kein Luxus-Altenheim sein. Wir bieten Dienstleistungen an, die bezahlbar sind“, so Ziegler.

24 Sozialwohnungen sind eingeplant

Geplant sind 66 Wohneinheiten verteilt auf sechs Mehrfamilienhäusern. Auf drei Häusern wird es Angebote für betreutes Wohnen geben, zudem soll es klassische Eigentumswohnungen sowie insgesamt 24 Sozialwohnungen beinhalten, diese wird es in verschiedenen Größen geben, so Marcus Ziegler. Die Seniorenwohnungen sollen in der Regel zwei Zimmer haben.

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Das Konzept der Seniorenanlage erklärt Ziegler so: Wer dort einziehen wolle, der müsse mindestens 60 Jahre alt sein. Kaufen und vermiten könne man die Wohnungen allerdings auch früher schon. Denn ein Pflegeheim sei es nicht – könne es aber für diejenigen sein, die es zu einem gewissen Zeitpunkt bräuchten. Bewohnerinnen und Bewohner der Anlage könnten – je nach Lebensphase – Dienstleistungen dazu buchen. Diese würden auch Pflegeleistungen beinhalten. Und diese müssten Bewohner nicht von MeVita beziehen, sondern könnten auch andere Sozialdienste beauftragen.

„Wir wollen kein Luxus-Altenheim sein. Wir bieten Dienstleistungen an, die bezahlbar sind.“Marcus Ziegler, Schweizer Immo Projekt GmbH
„Wir wollen kein Luxus-Altenheim sein. Wir bieten Dienstleistungen an, die bezahlbar sind.“Marcus Ziegler, Schweizer Immo Projekt GmbH | Bild: Matthias Matthai

Ausgebildete Fachkräfte seien rund um die Uhr erreichbar. Zum Wohnpaket dazu gebe es eine Bibliothek, Cafeteria sowie ein Fitnessraum. „Und die Sicherheit, dass immer jemand im Notfall zu Stelle wäre“, verspricht Ziegler. Für die Grundbetreuung, also etwa die 24-Stunden-Präsenz von Pflegepersonal und eine Hausleitung, die der Hausgemeinschaft unter der Woche zur Verfügung steht, sind Kosten in Höhe von rund 200 Euro pro Monat eingeplant, so der Investor. Laut Ziegler richte sich das Wohnprojekt an Menschen, die sich aktiv über ihre letzte Lebensphase Gedanken machen würden.

Einzug ist für Anfang 2027 vorgesehen

Den Spatenstich hat die Schweizer Immobilien GmbH für Februar 2025 geplant, fertig solle es dann Ende 2026 sein, der Einzug wäre ab Anfang 2027 möglich. Ein aktives Zusammenleben zwischen Seniorenwohnanlage und den regulären Wohnungen fände Marcus Ziegler zwar wünschenswert, doch weiß er, dass sich dieses nicht erzwingen lasse. „Die stehen an einem völlig anderen Punkt im Leben“, sagt er über die Bewohner der Eigentumswohnungen.

Die Cafeteria bleibe nicht-öffentlich, weil es auch der Sozialraum der Senioren sein solle. Im Gemeinderat war der Wunsch aufgekommen, ob man die Cafeteria nicht für die Öffentlichkeit zugänglich machen könnte. „Wir können uns vorstellen, an bestimmten Abenden die direkten Nachbarn einzuladen und da einen Austausch zu ermöglichen“, so Ziegler.

Anmerkung der Redaktion: In einem ersten Entwurf dieses Artikels wurde der Investor Schweizer Immobilien GmbH genannt. Dies wurde zwischenzeitlich verbessert. Ebenso war ursprünglich von Sozialwohnungen in drei Gebäuden sowie 200 Euro Mehrkosten anstatt Grundbetreuungskosten die Rede.