Die umfassenden Sanierungsarbeiten im Münster sind weiterhin in vollem Gange. Schon seit vielen Monaten wird an zahlreichen Ecken in dem Gotteshaus gereinigt, ausgebessert und erneuert. Und die Arbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen: Bis voraussichtlich Ende 2023 steht noch viel an. In dem Zuge muss das Münster Anfang des kommenden Jahres vorübergehend auch für die Öffentlichkeit gesperrt werden.

Hausherrengottesdienst an anderer Stelle

Pfarrer Heinz Vogel erklärt die Hintergründe: Ab dem 16. Januar sollen in den Seitenschiffen Gerüste aufgebaut werden, da dort Arbeiten an den Fenstern beginnen. Ebenfalls Mitte Januar oder Anfang Februar sollen dafür die Gerüste im Mittelschiff abgebaut werden. Außerdem werden die Gerüste im Altarraum umgebaut und der Altarraum geschlossen, da dann der Hochaltar gereinigt und eventuelle Schadenstellen repariert werden.

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Dazu kommen noch Arbeiten an der Elektronik und an der Orgel. „Damit das wirklich reibungslos laufen kann, machen wir vom 16. Januar bis Aschermittwoch das Münster zu“, so Vogel. „Dann ist hier viel zu viel Tumult.“ Aschermittwoch ist der 22. Februar.

Gottesdienste sollen in der Zeit aber trotzdem gefeiert werden: Die Hausherrenmesse soll ins Friedrich-Werber-Haus verlegt werden. Das ist der Gottesdienst, der mittwochs um 9.15 Uhr stattfindet. Ansonsten sind Gottesdienste in der Kirche St. Meinrad möglich.

Was noch gemacht wird

Überhaupt stehen im Münster noch viele Arbeiten an: So wird derzeit unter anderem noch an den Wänden gearbeitet, außerdem werden Kunstgegenstände gereinigt. Das ehemalige Altarbild, das nun auf der rechten Seite des Altarraums hängt, wurde so etwa von Restauratorin Melanie Buff hergerichtet. Es hört zu den Kunstgegenständen, die für die Sanierungsarbeiten nicht abgenommen werden konnten und soll zum Schutz vor Staub künftig eingehüllt werden.

Melanie Buff reinigt das ehemalige Altarbild im Münster, das nicht entfernt werden konnte.
Melanie Buff reinigt das ehemalige Altarbild im Münster, das nicht entfernt werden konnte. | Bild: Marinovic, Laura

Passiert ist aber auch schon viel: Gerade wurden zum Beispiel die Fenster im Altarraum wieder eingebaut, nachdem sie in Stuttgart von einer Spezialfirma gereinigt worden waren. Wie Architekt Bruno Siegelin berichtet, gab es bei den Fensterarbeiten zuletzt Hindernisse. Denn es gebe zwei Verglasungen, eine davon aus Sicherheitsglas. „Das kann man nicht zuschneiden“, so Siegelin. Stattdessen müsse es in den Maßen gefertigt werden, in denen es auch vor Ort gebraucht werde. Und dabei habe es Lieferschwierigkeiten gegeben. Nun aber sind die Fenster fertig eingebaut.

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Zusätzliche Steinarbeiten

Es kommen aber auch Arbeiten hinzu, mit denen zu Beginn der Sanierung noch niemand geplant hatte: Im Außenbereich müssen Schäden an den Steinen behoben werden. „Man hat gewusst, dass man an manchen Stellen etwas machen muss“, sagt Pfarrer Heinz Vogel. Allerdings war das nicht als dringende Maßnahme gesehen worden.

Das Gerüst im Mittelschiff des Münsters ragt hoch hinauf – bis ganz unter die Decke.
Das Gerüst im Mittelschiff des Münsters ragt hoch hinauf – bis ganz unter die Decke. | Bild: Marinovic, Laura

Das hat sich geändert: „Dadurch, dass das Außengerüst jetzt steht, kommt man an Teile erst so richtig dran“, erklärt Vogel. Zum einen sieht man dadurch Schäden erst so richtig, erläutert Bruno Siegelin. Zum anderen ist es auch kostengünstiger, das Gerüst auch für diese Arbeiten zu nutzen, wenn es denn schon einmal steht. Es zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzubauen, würde nämlich 300.000 Euro kosten.

Und: „Wenn man wartet, bis es wirkliche Schäden gibt, wird es teuer“, so Siegelin. Noch reiche es, die Steine zu festigen und eventuell kleine Teile auszutauschen.

Bis Ende 2023 soll trotzdem alles fertig sein

Eigentlich hätte das Außengerüst im Chorbereich so langsam wieder abgerüstet werden können. Nun aber bleibt es stehen. Geplant ist, dass es dann im Spätherbst 2023 abgebaut werden kann. Dann ist auch das Dach gedeckt – das soll bis Ostern oder Mai passieren.

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Die Mehrkosten für die Steinarbeiten liegen bei etwa 500.000 bis 600.000 Euro, so Architekt Siegelin. Gedeckt werden die Kosten laut Pfarrer Heinz Vogel durch Kirchengelder, die die Diözese zur Verfügung stellt, Eigenmittel der Kirchengemeinde, Fördermittel vom Land und Stiftungen sowie Spenden. Der Münsterverein setzt sich etwa stark ein: Wie der Vorsitzende Helmut Villinger berichtet, habe der Verein in den vergangenen Jahren 300.000 Euro an die Kirchengemeinde weitergeleitet. „Und ich gehe davon aus, dass wir nächstes Jahr noch einmal eine größere Überweisung machen“, sagt er.

Laut Bruno Siegelin befinden sich die Arbeiten im Großen und Ganzen im Zeitplan. Und auch der Kostenrahmen von etwa 4,5 Millionen Euro werde bislang eingehalten – zumindest ohne die zusätzlich anfallenden Steinarbeiten.