Über einen Mangel an Einsätzen können sich die Feuerwehren Reichenau, Allensbach und Konstanz zu Wasser und zu Land wahrlich nicht beklagen. Doch ist jetzt noch ein zusätzliches nerviges Problem dazugekommen?

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Seit der Eröffnung des neuen B33-Tunnels auf Höhe der Waldsiedlung Reichenau am 14. Juli sind die Feuerwehrleute – die meisten von ihnen machen dies ehrenamtlich und opfern ihre Freizeit dafür – schon zwei Mal wegen eines vermeintlichen Brandes zu den beiden Röhren gerufen worden. In beiden Fällen handelte es sich um Fehlalarme. Glücklicherweise.

Erster Einsatz mitten in der Nacht

Am 23. Juli eilten die Reichenauer Einsatzkräfte gemeinsam mit den Feuerwehren Allensbach und Konstanz kurz vor 3 Uhr nachts zum Tunnel, um dort nach gründlicher Besichtigung festzustellen, dass es nicht brannte. Am Freitagabend, 5. August, gegen 20.30 Uhr ereignete sich der zweite Fall. Wieder konnte kein Ereignis im Tunnel festgestellt werden, das den Alarm ausgelöst haben könnte.

Thomas Baumgartner von der Reichenauer Feuerwehr.
Thomas Baumgartner von der Reichenauer Feuerwehr. | Bild: SK-Archiv/Thomas Zoch

„Wir werden die Kosten natürlich dem Betreiber in Rechnung stellen“, sagt Thomas Baumgartner, Sprecher der Reichenauer Feuerwehr. Die Gebührenordnung der Gemeinde sehe eine Pauschale von 128 Euro für Fehlalarme vor. Damit werden die Abnutzung der Geräte, der Kraftstoffverbrauch und ähnliche Kosten zumindest teilweise abgedeckt – die freiwilligen Feuerwehrleute bekommen dagegen kein Geld für ihre Einsätze.

Adressat der Rechnung dürfte das Regierungspräsidium (RP) Freiburg sein, das für die Bundesstraße zuständig ist und bereits eine Erklärung für den zweifachen Fehlalarm hat. „Es handelte sich in beiden Fällen um eine Störungsmeldung des sogenannten Sichttrübe-Sensors in der Südröhre“, sagt RP-Sprecherin Heike Spannagel.

Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg.
Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg. | Bild: RP Freiburg

Dabei handelt es sich um einen Sensor, der Rauch oder Nebel misst und sich wahrscheinlich vom Wetter täuschen ließ. „Vermutlich wurden diese Störmeldungen durch Gischtbildung ausgelöst“, so Spannagel – in beiden Nächten hatte es Unwetter mit Starkregen gegeben.

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Doch Spannagel verspricht Abhilfe: Derzeit und noch bis maximal Ende August laufe der Einfahrbetrieb für die Tunnelbetriebstechnik. Dabei werden bei rollendem Verkehr für sämtliche Programme Störfälle durchgespielt und die Beteiligten geschult.

Gleichzeitig nimmt die für die Betriebstechnik zuständige Firma Dürr Austria Feinjustierungen vor. Unter anderem am Sichttrübe-Sensor. „Somit sollten in Zukunft weitere Fehlalarme vermieden werden können“, macht die Sprecherin den Feuerwehrleuten Hoffnung.

Jetzt kommt auch Digitalfunk

Die Feinjustierung hat übrigens nichts mit der zeitweisen Sperrung des Tunnels in dieser Woche zu tun, sondern findet parallel dazu statt. Der wahre Grund für die stundenweise Schließung der Röhren ist die Inbetriebnahme der digitalen Tunnelfunkanlage – der Verkehr wird deshalb am Dienstag und Mittwoch, 9. und 10. August, jeweils von 20 bis 22 Uhr über die alte Linienführung der B33 umgeleitet.

Und wer bezahlt nun für die Fehlalarme und den dadurch bei den Feuerwehren entstandenen Aufwand? Heike Spannagel lässt sich nicht festnageln. „Die Begleichung der Rechnung wird intern zwischen Landratsamt und RP geklärt“, sagt sie auf Anfrage.

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