Was sind die Gründe für eine Fasnachtsgruppe, die über 50 Jahre besteht, sich neu zu orientieren? „Niemand möchte heutzutage mehr zu einer Gruppe gehören, die Zigeuner heißt. Außerdem sind wir es leid, an den Umzügen immer wieder wegen des Namens schräg angemacht und beleidigt zu werden“, berichtet Manuela Staib, stellvertretende Chefin der Gruppe, die zum Narrenverein Burg Rosenegg in Rielasingen gehört. Die Fremdbezeichnung Zigeuner wird von vielen Sinti und Roma als diskriminierend empfunden.
Obwohl historisch belegt sei, dass es im Steinbruch in Rielasingen zu damaliger Zeit ein großes Lager von Sinti und Roma gegeben hat, möchte man sich dem Spott der Leute nicht weiter aussetzen. Die Idee ist nun, eine Gruppe mit dem Namen „Die Rosenegger“ zu bilden, die aus den noch vorhandenen Mitgliedern der Zigeunergruppe hervorgeht, aber sich anderer historischer Figuren bedient.
Gruppe in mittelalterlichen Gewändern
So sollen alle Menschen, die zu Junkers Zeiten in der Burg gewohnt und gearbeitet haben, dargestellt werden, als da wären: Knechte und Knappen, Mägde und Burgfräulein, ein Mönch, ein Bader, eine Köchin und so weiter. Eine bunt gemischte Gruppe in mittelalterlichen Gewändern, offen für alle Interessierten.
Selbstverständlich werde auch der eine oder andere Narr in Gestalt der bisherigen Zigeuner dabei sein, denn die würden halt einfach dazu gehören. Außerdem möchte der Verein ungern auf seinen Zigeunerwagen verzichten, der erst vor Kurzem renoviert und hergerichtet wurde und ein fester Bestandteil an den Umzügen ist.
Wer mitmachen möchte, kann sich jederzeit an Manuela Staib, Telefon 0157 5224 3941, oder auch an die Mitglieder der Vorstandschaft wenden.