„Wie stellt die Stadt sich das vor?“ Das wollte Monika Aberle am Dienstagabend vom Singener Gemeinderat zum geplanten Bauprojekt des Schlossquartiers wissen. Monika Aberle wohnt seit 17 Jahren in einem der drei Gebäude an der Friedenslinde-Kreuzung, das zum Ende des Jahres abgerissen werden soll (der SÜDKURIER berichtete). Nun nutze sie die Bürgerfragestunde, um ihrem Unmut Luft zu machen und unter anderem nach einer Abriss- und Baugenehmigung für das Neubau-Projekt zu fragen.
„Es gibt keine Baugenehmigung“, stellte Oberbürgermeister Bernd Häusler klar. Abreißen könne der Eigentümer aber ohne Zustimmung der Stadt, sobald die Häuser entmietet sind. Anschließend soll eine zentrale Kreuzung der Stadt ein neues Gesicht bekommen: Geplant ist ein Neubauprojekt unter dem Namen Schlossquartier mit Gewerbeflächen und 72 Wohnungen. Die Baupläne wurden noch nicht öffentlich beraten und beschlossen.
„Wir wollen nicht, dass Sie im Regen stehen.“
Oberbürgermeister Bernd Häusler betonte in der Sitzung die Hilfsbereitschaft der Stadtverwaltung: „Wir versuchen zu helfen und sind in Gesprächen mit Eigentümer und Vermieter“, sagte er. „Wir wollen nicht, dass Sie im Regen stehen.“ Ähnlich äußerte sich bereits Stefan Nachbaur als Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Prisma mit Sitz unter anderem in Friedrichshafen. Prisma bildet mit den Nachkommen der Grafenfamilie Vetter von der Lilie eine Eigentümergemeinschaft. Die Eigentümer haben das Projekt drei Jahre vorab angekündigt und zugesagt, beispielsweise bei den Umzugskosten zu unterstützen.
Allerdings wird die Miete in einem neuen Heim wohl teurer: Momentan zahlen die betroffenen Mieter durchschnittlich 4,62 Euro pro Quadratmeter pro Monat.