Marcus Berger ist zufrieden. „Die Gespräche laufen gut“, sagt der Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung auf SÜDKURIER-Anfrage. Er gehe davon aus, dass in den nächsten zehn Tagen eine Entscheidung fällt. Der Grund für diese Zuversicht: Es hat sich ein Veranstalter bei der Stadt gemeldet, der künftig in Singen ein Autokino anbieten möchte. Scheinbar nicht irgendjemand: „Die Stadt kennt den Interessenten bereits“, berichtet Berger. „Daher gehen wir davon aus, dass die Zusammenarbeit gut klappt.“

Weiter will er sich zu dem potenziellen Betreiber nicht äußern. „Aus unserer Sicht ist es Sache des Interessenten, an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Auch was den Standort angeht, hält sich der Verwaltungsmitarbeiter noch bedeckt. Nur so viel kann Berger verraten: „Der Standort muss verkehrlich gut erreichbar sein. Es sollte nicht dazu kommen, dass die Fahrzeuge, die auf das Gelände fahren, auf der öffentlichen Straße einen Stau verursachen.“ Zudem achte die Stadt darauf, dass der bei Hin- und Rückfahrt sowie während der Filmvorführung entstehende Lärm das umliegende Gebiet nicht belastet.

Es tut sich was in der Region

Gerade jetzt, wo das Cineplex und das Kino in der Gems aufgrund der Corona-Verordnungen geschlossen sind, würden sich viele über ein Angebot dieser Art freuen. Dabei ist Singen nicht die einzige Stadt im Umkreis, in der die Planungen für ein Autokino angefahren werden. Auch in Radolfzell stellt man entsprechende Überlegungen an.

In Konstanz wiederum kam es erst vor Kurzem zu einer Kursänderung: Nachdem die Stadtverwaltung zunächst Bedenken wegen des Infektionsrisikos geäußert hatte, hat man inzwischen der Singener Agentur Bonanza Events eine Zusage für den Standort Klein Venedig erteilt.

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Voraussetzungen mehr als erfüllt

Zum Thema Ansteckungsrisiko vertritt Marcus Berger eine klare Meinung: Der Betreiber müsse ein Konzept vorlegen, mit dem er die Vorgaben der Corona-Verordnung erfüllt. „Im vorliegenden Fall sehen wir, dass sich der Veranstalter Gedanken gemacht hat, die über die Mindestanforderungen sogar deutlich hinausgehen“, berichtet er. „Sowohl bei der Besetzung der Fahrzeuge als auch beim Konzept für Snacks und Toiletten liegen realistische Ideen vor.“

Auch ohne Corona beinhalte das Leben gewisse Risiken, ergänzt Berger. „Vorliegend können wir dem Veranstalter keine Defizite aufzeigen und gehen davon aus, dass sich niemand im Autokino ansteckt.“

Das gab es so noch nie

All das spricht dafür, dass die Stadt grünes Licht gibt. Erfolgt in den nächsten zehn Tagen tatsächlich das Startsignal für die Veranstaltung, können sich die Singener über eine echte Neuheit freuen. Mitarbeiterin Jennifer Bach berichtet, dass sich im Stadtarchiv keine Hinweise auf eine Veranstaltung dieser Art finden lassen. Das Singener Autokino wäre eine Premierenveranstaltung.