Dionysos, der griechische Gott des Weines, meint es endlich wieder gut mit den Singenern: Das Weinfest im Eichenhain kehrt nach drei Jahren wieder zurück in die Hohentwiel-Stadt. Wie Tommy Spörrer, Kay Brüggemann und Frank Schuhwerk von der Vulcano GbR im Gespräch mit dem SÜDKURIER bestätigen, wird es dieses Jahr wieder ein Weinfest geben. Es wird vom Mittwoch, 5. Juli, bis Samstag, 8. Juli, dauern und soll wieder zahlreiche Gäste in den Eichenhain zwischen der Mühlen- und der Schaffhauser Straße auf das Areal nahe der Gems locken.

Zuletzt hatte das Weinfest drei Jahre lang pausiert. Erst machte Corona den Betreibern in 2020 und 2021 einen Strich durch die Rechnung und 2022 gab es ordentlich Knatsch mit den beteiligten Winzern. Der Hauptstreitpunkt war damals die Erhebung von Eintrittsgeldern – danach folgte die sehr kurzfristige Absage der Veranstaltung. In diesem Jahr soll alles anders werden, und das Weinfest feiert seine Rückkehr in den Eichenhain – allerdings mit ein paar Veränderungen.
Dauer und Aufbau
Genießer in Singen können sich freuen. Das Weinfest wird sich in diesem Jahr zum ersten Mal über vier Tage erstrecken. Bisher wurde das Weinfest drei Tage lang gefeiert. Der Grund für die Verlängerung: die große Resonanz aus dem Premierenjahr und ein nachhaltigerer Gedanke. „Wir haben auf die Resonanz aus dem ersten Jahr reagiert und können mit dem zusätzlichen Tag die Besucherzahlen ein bisschen entzerren“, sagt Kay Brüggemann. Zudem sei es laut Schuhwerk aus nachhaltiger Sicht besser, die Infrastruktur für das Fest so lange wie möglich zu nutzen, wenn sie einmal aufgebaut werde.
Hinter dem Singener Weinfest steckt laut Tommy Spörrer echte Handarbeit – und dies ist wörtlich zu nehmen. „Der Aufbau startet in der kommenden Woche und wird fast eine Woche in Anspruch nehmen“, sagt er. Aufgrund der Topografie werden die verschiedenen Holzteile für die Hütten alle in mühevoller Handarbeit erst angeliefert und dann aufgebaut. „Das Weinfest in Singen ist also wirklich ein echter Kraftakt“, sagt er. Deshalb erstrecke sich der Aufbau auch über mehrere Tage.
Jetzt kostet das Weinfest Eintritt
Eine weitere Neuerung in diesem Jahr wird der Eintrittspreis sein. Um das Weinfest wirtschaftlich zu gestalten, müssen Besucher in diesem Jahr zum ersten Mal einen Eintrittsbändel für fünf Euro kaufen. „Mit einem Bändel ist der Eintritt an allen Tagen möglich. Also einmal Eintritt zahlen und so oft kommen, wie man möchte“, sagt Tommy Spörrer.
Der Zugang zum Eichenhain ist aufgrund des Eintrittspreises nur durch einen Zugang über die Mühlenstraße möglich. Der Rest wird abgesperrt. „Wobei wir die natürlichen Barrieren durch die Hecken und die Aach nutzen werden. Von den Absperrungen wird später nichts zu sehen sein“, schildert Kay Brüggemann. So solle das besondere Flair des Eichenhaines nicht zerstört werden.
Ein guter Tropfen braucht sein Glas
Natürlich hat auch das Singener Weinfest sein eigenes Glas – mit eingebranntem Emblem. Es kann für drei Euro erstanden werden. Und das Gläschen ist ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltung, wie Spörrer betont. Denn der angebotene Wein wird nur in diesem Weinglas verkauft. Laut Brüggemann würden fast 10.000 dieser Gläser produziert. Die Weingläser sollen bei den Winzern direkt an den Ständen verkauft werden.
Ein Umstand, der im vergangenen Jahr mitunter auch für die Absage verantwortlich gewesen sei. „Ein Grund war die enge Personalsituation der Winzer“, sagt Frank Schuhwerk. Deshalb werden die Organisatoren den Winzern Personal in den Hütten zur Verfügung stellen. „Uns ist es wichtig, dass die Gläser dort verkauft werden, wo es auch den Wein gibt“, so Schuhwerk weiter. Man brauche mehrere Ausgabestellen für die Gläser, auch um lange Warteschlangen zu vermeiden. Und noch eines ist den Verantwortlichen wichtig hervorzuheben: Der Wein soll im Mittelpunkt stehen. Deswegen wird auch kein Bier ausgeschenkt.
Der Eichenhain passt perfekt
Ohnehin, das Weinfest und der Eichenhain passen zusammen wie ein guter, kühler Grauburgunder zu einem edlen Stück Kabeljau, da sind sich alle Beteiligten sicher. „An einem lauschigen Sommerabend spenden die Eichen kühlen Schatten und die Lage direkt an der Aach sorgt für das gewisse Etwas. Und das alles natürlich mit Blick auf den Hohentwiel“, verspricht Tommy Spörrer. Er bezeichnet den Eichenhain als Kleinod.
Dies sieht auch Claudia Kessler-Franzen, Geschäftsführerin des Standortmarketingvereins Singen aktiv, auch so: „Wir sind froh, dass das Weinfest wieder in Singen am Start ist.“ Viele Bürger hätten sie angesprochen, wann das Weinfest endlich wieder zurückkomme. „Es hatte bereits beim ersten Mal eine enorme Akzeptanz“, so Kessler-Franzen. Sie bezeichnete den Eichenhain als idealen Ort für die Veranstaltung. „Es ist wichtig und gut, dass die verschiedenen Singener Feste ihre Veranstaltungsorte haben. So sieht eine bunte Mischung aus“, betont sie.