Ostern steht vor der Tür, und damit beginnt für viele Auto-Fans auch die Saison 2021. Um Massenaufläufe der Tuner-Szene vor allem am Car-Freitag zu verhindern, greift die Stadt Singen nun erneut hart durch. Wie bereits in den letzten Jahren untersagt die Stadt Singen an den Tagen zwischen Gründonnerstag und Ostern wieder jedwede Treffen der Autotuningszene im gesamten Stadtgebiet. Mit einer Allgemeinverfügung hat Oberbürgermeister Bernd Häusler dies nun auch offiziell gemacht. Dies bedeutet: Zwischen Donnerstag, 1. April (0 Uhr), und Montag, 5. April (24 Uhr), dürfen Treffen der Tuningszene weder auf öffentlichen noch privaten Flächen stattfinden. Als Treffen gilt jede Ansammlung von mehr als fünf Fahrzeugen dieser Art, heißt es in der Verfügung.
Auch bei der Polizei ist man in Alarmbereitschaft. Wie Pressesprecherin Tatjana Deggelmann auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilte, gehe man wie in den letzten Jahren davon aus, dass sich am Karfreitag die Tuning- und Poserszene in Singen versammeln werde. Sie kündigte deshalb ein konsequentes und niedrigschwelliges Einschreiten der Polizei an. So seien für Karfreitag offensive Kontroll- und Präsenzmaßnahmen geplant. „Hierdurch soll auch verhindert werden, dass sich eine neue Örtlichkeit für Treffen und illegale Rennen etabliert“, sagt Deggelmann.
Die Frage nach der Uhrzeit bleibt ungeklärt
Hinzukomme, dass jegliche Treffen nach der geltenden Corona-Verordnung und dem Infektionsschutzgesetz nur stark eingeschränkt erlaubt seien. Nach Einschätzung der Polizei würde sich die Tunerszene in der Nacht von Karfreitag auf Karsamstag treffe. Dies gehe aus bisherigen Erfahrungen hervor. Eine Prognose, ob oder wie viel los sein werde, sei allerdings sehr schwer, da man nicht wisse, um welche Uhrzeit sich die Tuner treffen würden, so Deggelmann weiter.
Bei der Stadtverwaltung Singen will man für mögliche Tuner-Treffen gewappnet sein: Bereits jetzt werden harte Strafen angekündigt. Laut der Pressestelle drohe ein Zwangsgeld von 150 Euro, wenn gegen die Allgemeinverfügung verstoßen werde. „Sollte die Person danach nicht innerhalb von 20 Minuten der Verfügung Folge leisten und damit das Treffen beenden, wird das Fahrzeug abgeschleppt und anschließend beschlagnahmt“, teilt die Pressestelle mit.
Stadt zieht die Daumenschrauben an
Hinzu komme dann ein Bußgeld von 350 Euro zuzüglich der Kosten für die Fahrzeugaufbewahrung. Die Herausgabe des beschlagnahmten Autos werde frühestens ab dem Dienstag nach Ostern erfolgen, heißt es in der Allgemeinverfügung. Voraussetzung für die Herausgabe sei aber, dass das Auto in technischer Hinsicht am Straßenverkehr teilnehmen darf. „Wer also Tuningteile ohne gültige Zulassung angebracht hat, der wird schlechte Karten haben, sein Auto auf den eigenen vier Rädern wieder nach Hause fahren zu dürfen“, kündigt die Verwaltung an.