Das Angebot ist verlockend: Das Programm der Museumsnacht 2022 wurde im Schaffhauser Museum zu Allerheiligen vorgestellt. Der grenzüberschreitende Kulturanlass findet dieses Jahr zum 21. Mal statt und: Es wird wieder kein Eintrittsgeld verlangt. Es gilt, Kunst und Kultur zu genießen und zwar grenzüberschreitend in zehn Städten und Gemeinden. 65 Museen, Galerien und weitere Kunst- und Kulturorte bieten dies und jenseits der Grenze ein vielfältiges und vielseitiges Programm.
Die besondere Nacht wird dieses Jahr am Samstag, 17. September, von 17 Uhr bis Mitternacht stattfinden wird. Das Programm, das 100 Kultur- und Kunstschaffende bestreiten werden haben Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler, der Schaffhauser Bildungsreferent Raphaël Rohner, Direktorin Katharina Epprecht vom Museum zu Allerheiligen, Regierungsrat Patrick Strasser für den Kanton Schaffhausen und Markus Späth-Walter als neuer Präsident des Vereins Museumsnacht Hegau-Schaffhausen im Museum zu Allerheiligen vorgestellt. Sie alle haben dabei ihre Wertschätzung des grenzüberschreitenden Anlasses zum Ausdruck gebracht und anschließend auf einzelne Angebote hingewiesen.

Die Museumsnacht, so führte Patrick Strasser aus, müsste angesichts des Angebots Kulturnacht genannt werden und OB Häusler stimmte ihm zu: Doch sei die Museumsnacht zum stehenden Begriff und Markenzeichen geworden. Häusler, der die Museumsnacht Hegau-Schaffhausen als ein Herzensprojekt bezeichnete, das er seit 16 Jahren begleite, erwähnte, dass in Singen 19 Orte bespielt werden.

Am 17. September um 17 Uhr wird er auf dem Singener Rathausplatz am Hohgarten die Museumsnacht eröffnen. Das Blechbläserquintett Hontes Brass spielt und etwas tiefer, unter dem Rathausplatz, wird der Künstler Wolf Chris Leithaeuser in der Tiefgarage malend, schüttend, zeichnend in großen Bildformaten auf diversen Malgründen tätig sein.
Oben auf dem Rathausplatz und auf den Stufen der Stadthalle wirden das Berufskolleg Mode und Design des Berufsschulzentrums Radolfzell zu Gast sein und das Thema Punk auch auf einem Catwalk präsentieren, was vor allem Jugendliche ansprechen wird. Häusler wies außerdem auf Veranstaltungen im MAC-Museum, auf das rollende Museum der Oldtimer und auf das Hotel Trezor an der Forststraße hin, wo Künste aus Ton, Moos und auf Leinwand gezeigt werden.
Im Stadtgarten werden Singener Maler mit auswärtigen Gästen ihre Werke ausstellen. Als besonders aktuell nannte er die Kunstaktion, die Axel Reinhard Böhme in der Lutherkirche aufführt. Im Zeichen der Integration wolle er mit interessierten Flüchtlingen und Bürgern ein komplexes Netzwerk knüpfen. Und es werde noch viel mehr zu sehen sein, so Häusler. Insgesamt 19 Veranstaltungen werde es in Singen geben, die alle einen Besuch wert seien.

Markus Späth-Walter, Historiker und als Politiker Mitglied des Parlaments des Kantons Zürich, ist der neu gewählte Präsident des Vereins Museumsnacht Hegau-Schaffhausen. Ihm ist aufgefallen, dass der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz in Singen ein Büro hat, das groß genug ist und Platz bietet für eine Kunstausstellung mit Porträts. Lachend fügte er an, dass ihm als Parlamentarier nie ein Büro zur Verfügung gestellt worden sei.
Ein Besuch der Ausstellung bei Storz hält er für empfehlenswert. Als Historiker freut es ihn, dass in der Museumsnacht die Archive in Stein am Rhein und das Staatsarchiv in Schaffhausen ihre Türen öffnen. Was das Vereinspräsidium anbelangt, so wies er darauf hin, dass er sich ganz auf die Geschäftsführerin des Vereins verlassen konnte.

Alexandra Lampater hat mit Marcel Zürcher die Veranstaltungsorte im Kanton Schaffhausen, die drei Orte im Hegau, Singen, Stockach und Wangen und im Kanton Thurgau Diessenhofen zur Museumsnacht organisiert. Markus Späth, der im Kanton Zürich im an Schaffhausen angrenzenden Weinland lebt, versprach zu versuchen, dass an der Museumsnacht im kommenden Jahr auch das Weinland vertreten sein wird.