Bauplätze sind rar. Wer sich in Singen und den Stadtteilen den Traum vom Eigenheim erfüllen will, kann dies derzeit zum Beispiel in Beuren, wo die Stadt 21 Bauplätze für Einfamilienhäuser oder Doppelhaushälften verkauft. Auch in Schlatt unter Krähen ist ein Neubaugebiet geplant und wurde ein Bebauungsplan erstellt. Doch es gibt Widerstand gegen das Vorhaben.
Die Pläne, am nördlichen Ortsrand von Schlatt ein Neubaugebiet einzurichten, gibt es schon lange und jetzt werden sie konkret: 46 Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften sollen dort im Neubaugebiet Bettenäcker entstehen. Es ist laut dem Ortsvorsteher von Schlatt, Markus Moßbrugger, die einzige Möglichkeit, das Dorf weiterzuentwickeln. Die Stadtverwaltung treibt das Projekt voran und der Ortschaftsrat steht laut Moßbrugger dahinter.
Warum will eine Bürgerinitiative das Baugebiet verhindern?
Doch es gibt Widerstand gegen die Baupläne: Eine Bürgerinitiative (BI) hat sich gebildet, die im April rund 155 Unterstützer aus dem Stadtteil um sich geschart hatte. Ihr Ziel ist es, das Neubaugebiet am nördlichen Ortsrand von Schlatt zu verhindern. Ihre größten Kritikpunkte beziehen sich auf die Themen Wasser und Baugrund. Nach einem Regen stünde zum Beispiel ein Teil des geplanten Neubaugebietes häufig unter Wasser. Die Initiative fürchtet Überflutungen.
Auch der Untergrund ist nach Ansicht der BI nicht zum Bauen geeignet. Die Anwohner fürchten auch Auswirkungen auf ihre Häuser: So berichtet Melanie Fausch, deren Haus direkt an das Gebiet grenzt, in einem Leserbrief an den SÜDKURIER von massiven Setzungserscheinungen, Rissen in den Wänden und Feuchtigkeit. Auch die Naturschutzverbände haben Einwände gegen den Bebauungsplan.
Wie reagiert die Stadt auf die Kritik?
Die Verwaltung prüfe die Einwände sehr umfassend, erklärte die Pressestelle im April auf Nachfrage. Die Bebauung werde durch Vorgaben im Bebauungsplan möglich, zu denen auch Empfehlungen zum Fundament der Gebäude, für leichte Holzbauweise und für Baugrundgutachten gehören. Zur Erstellung des Plans seien zahlreiche städtische Abteilungen und externe Fachplaner im Austausch gewesen.
Aus fachlicher Sicht sei die Bebauung im Bettenäcker gut machbar, hieß es von Seiten der Stadt. Die Einwände und Vorschläge der BI seien geprüft worden und würden in den Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes einfließen. Die Erweiterung nach Norden stimme mit dem Dorfentwicklungskonzept überein, und auch der Ortschaftsrat sei dafür.
Wie geht es weiter?
In einer Bürgerinformationsveranstaltung will die Stadtverwaltung mit den Bürgern nun ins Gespräch kommen, die Planungen zum Neubaugebiet Bettenäcker erklären und auf die Einwände der Bürgerinitiative eingehen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 1. Juli, um 19 Uhr in der Hohenkrähenhalle in Schlatt unter Krähen statt.
Es wird über die aktuellen Planungen informiert, vor allem werden die Erweiterung der Siedlungsstruktur sowie der Bebauungsplanentwurf und die dazugehörige Abwägung erläutert. Mit dabei sind Vertreter der Fachplanungsbüros, das Büro Baustatik Relling und das Büro 365.