Wie international Singen ist, das hat sich am Wochenende wieder einmal in aller Deutlichkeit gezeigt: Während zur Fußball-EM ganz Europa die Fanmeilen bevölkert, ist die Welt zu Gast beim Stadtfest in Singen.

Viele Organisatoren, Sponsoren und Partner machen das Singener Stadtfest möglich. Musikalisch, kulinarisch und unterhaltsam tragen laut den Organisatoren vom Standortmarketingverein Singen aktiv rund 1500 Beteiligte zum Gelingen des Stadtfestes bei. Etwa 100 Standbetreiber machen die Innenstadt zum Treffpunkt für vielerlei Interessen und laden zu den verschiedensten kulinarischen Genüssen oder zum Bummeln ein. Über 1,5 Kilometer Stromkabel wurden in der Stadt verlegt, um die nötige Energie für das Stadtfest an die richtigen Stellen zu bringen.

Am Freitagnachmittag fiel die Stadtfest-Eröffnung im Konfetti-Regen (von links): Alexander Endlich (Sparkasse), OB Bernd Häusler, Karl ...
Am Freitagnachmittag fiel die Stadtfest-Eröffnung im Konfetti-Regen (von links): Alexander Endlich (Sparkasse), OB Bernd Häusler, Karl Mohr (Thüga), eph, Verena Lippert (Takeda), Tabea Schlosser und Jannik Schmidbauer (beide Elma), Dieter Höll (Constellium), Klaus Bach (Autohaus Bach), Kitty Molnar (Cano), Claudia Kessler-Franzen (Singen aktiv). | Bild: Singen aktiv

Auf fünf Bühnen und knapp einem Kilometer Festmeile werden an drei Tagen über 150 Stunden Programm geboten – mit insgesamt 43 regionalen sowie überregionalen Bands. Rund 400 Musiker, 26 Tanzgruppen mit mehr als 300 Tänzern sowie sechs DJs sorgen für die großen und kleinen Gäste des Stadtfestes für Unterhaltung. „Und das alles kosten- und barrierefrei“, lobte Claudia Kessler-Franzen vom Standortmarketingverein Singen-aktiv das große Engagement von Ehrenamtlichen und Sponsoren schon vor Beginn der Festtage.

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Bei den Besuchern scheint das Stadtfest wieder bestens anzukommen.

Tatjana Brizic.
Tatjana Brizic. | Bild: Hanser, Oliver

„Es ist ein vielfältiges Fest mit abwechslungsreichem Essen und Programm. Besonders gefällt mir die Straße für die Kinder, dort können sie spielen und in ein Feuerwehrauto sitzen“, sagte Tatjana Brizic.

Alice Brizic.
Alice Brizic. | Bild: Hanser, Oliver

Auch Alice Brizic hat der Besuch in Singen gefallen: „Es ist viel los und die Musik ist abwechslungsreich. Mir hat am besten die Tanzgruppe aus Gottmadingen gefallen.“

Renell Corrado.
Renell Corrado. | Bild: Hanser, Oliver

Renell Corrado freue sich besonders für seinen Sohn, der beim Stadtfest Vieles erleben könne. „Wir sind satt und zurfrieden und gönnen uns zum Abschluss noch ein Eis. Unser Highlight war das Trampolin“, sagt er.

Das Singener Stadtfest – für jeden ist was dabei

Die Hegau- und Scheffelstraße ist Schmuck- und Kunsthandwerkermeile, die Erzbergerstraße wird zum Spielplatz. Die „Feier-Brigade“ ist mit Wasserspielen vor Ort, DB Regio mit einem Zugsimulator. Hier kann virtuell getestet werden, wie Lokführer ihren Job machen.

Schwitzen war angesagt

Gegenüber der zentralen Sparkassenbühne bedient Narrenmutter Ekke Halmer ihre Gäste am Poppele-Stand mit kühlen Getränken, während auf der anderen Straßenseite getanzt wird: „Das sind unsere jüngsten Stars“, stellt Jana von der Tanzschule Colours of Dance die kleinen Tänzer auf der großen Bühne vor. Der Samstag-Vormittag stand völlig im Zeichen des Tanzes: Discofox, Zumba, Hip-Hop oder Salsa – im regelmäßigen Rhythmus wechselt der Beat in den Boxen. „Da schwitzt man ja schon beim Zuschauen“, scherzt Sabine Rankl.

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Schwitzen war angesagt auch bei den unzähligen Besuchern angesagt, sowohl am Freitagabend, als auch am Samstag, an dem es lange trocken blieb. Auch danach konnten vereinzelte Tropfen die Unverzagten keineswegs vom Feiern abhalten. Für Aufmerksamkeit sorgt das Aktionsbündnis Demenz Singen-Hegau, das mit selbst gebastelten Herzen das Thema Demenz stärker in den Fokus rücken will.

Musik, Attraktionen, Genuss und gelebtes Miteinander sind genau so ein Markenzeichen des Stadtfests, wie Vielfalt: Da wird auf der Ekkehard-Bühne beim Blauen Haus gerockt, während wenige Ecken weiter Country-Musiker ihr Publikum begeistern oder Bands wie The SoulMachine Stimmung in den Abend zaubern. Dazwischen ist Platz für die Chillout-Zone der Scheffel-Lounge, die von den Azubis der Firma Elma Schmidbauer gemanagt wird. Die DJs Zenemy, TeeCee, Biddie, Unam und Not a Saint sowie DJane Tap sorgen immer abends für chillige Atmosphäre in der Scheffelstraße.

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Einen anderen Plan verfolgt die Tanzschule Seidel. Inhaber Chris Seidel hat schon am Samstagmittag die Tische aufgebaut, mit der er mitten auf der Scheffelstraße eine Tanzfläche umrahmt: „Wir sind gespannt, wie das angenommen wird“, freute er sich auf die erste aktive Teilnahme am Stadtfest. Und tatsächlich haben es etliche trotz der großen Hitze und feuchtwarmer Luft gewagt, das Tanzbein zu schwingen.

Der Sonntag begann traditionell mit einem ökumenischen Gottesdienst auf der Sparkassen-Bühne: „Frieden beginnt bei mir“, lautete das Leitmotiv der Seelsorger Andrea Fink-Fauser, Andreas Sturm und Bernhard Knobelspies, die musikalisch durch den Caritas-Chor Singen „Um Himmels willen“ unterstützt wurden, bevor das Blasorchester der Stadt Singen aufspielte.

Jubel und gute Stimmung: Können es kaum erwarten: Helfer, Organisatoren und Sponsoren des diesjährigen Stadtfestes in Singen kurz vor ...
Jubel und gute Stimmung: Können es kaum erwarten: Helfer, Organisatoren und Sponsoren des diesjährigen Stadtfestes in Singen kurz vor der Eröffnung. | Bild: Singen aktiv

Für das Finale sorgt das Quartett „Fathers & Sons“ auf der Sparkassen-Bühne. Während die Väter Carlo Schultheiss und Jürgen Ruhl als Jugendliche in den 70er-Jahren noch in eine lebendige Bluesszene hineingewachsen sind, haben sich die Söhne Kevin Laule und Hannes Schultheiss 40 Jahre später dem Blues von der Rockszene aus genähert und haben nun gemeinsam Stücke in der Tradition John Lee Hookers bis hin zu Seasick Steve ausgesucht.

Auf der Heimatbühne setzt die Blue Monday Big Band den diesjährigen musikalischen Schlusspunkt. In klassischer Big Band Besetzung liefern sie ein breites Repertoire von Swing bis Jazz und Musik von Glen Miller, Benny Goodman, Duke Ellington und vielen mehr. Die Caritas ist während der drei Tage mit über 100 Personen in 132 Schichten im Einsatz, um die Gäste der Heimatbühne zu versorgen.