Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz BUND, setzt sich unter anderem für den Klimaschutz und den Schutz bedrohter Arten ein. Auch der Singener Ortsverein macht in der Hinsicht viel. Dies wurde bei der Mitgliederversammlung im Gemeindesaal der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde deutlich. Nach der Begrüßung durch den Vorstandsprecher Rainer Behn, hielt Sibylle Möbius, die BUND-Mitglied und zertifizierte Naturgartenberaterin ist, einen praxisnahen und lehrreichen Vortrag zum Thema „Gärten für Mensch und Natur – was können wir für Igel, Vögel, Schmetterlinge und Co. tun?“.
Beeindruckend beim Bericht über die Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr ist schon alleine die Anzahl und die Vielfalt der Projekte. Seit 2020 pflegt der Verein zum Beispiel eine Streuobstwiese mit insgesamt 28 Obstbäumen auf der Schanz, oberhalb von Singen gelegen. Der BUND Ortsverein baut auch Bienennisthilfen in Form von Stelen, installiert diese dann vor Ort und kontrolliert zudem deren Belegung.
Natur und Industrie können sich ergänzen
Eine besondere Kooperation entstand mit dem Pharmaunternehmen Takeda in Singen, auf deren Betriebsgelände der BUND im Februar vergangenen Jahres vier Nisthilfen installierte, die inzwischen gut belegt sind. Dazu kamen Vogelnistkästen, wobei der Bruterfolg bei Meisen bei 82 Prozent lag. Erstaunlich dabei ist, dass Industrie und Natur keinen Gegensatz bilden müssen, sondern sich auch harmonisch ergänzen können.
Ähnliche Kooperationen bestehen auch mit der Stadt Singen und Kircheneinrichtungen. Fast zwangsläufig ergab sich daraus, dass die Expertise des Ortsvereins bei entsprechenden Projekten gefragt ist, wie etwa des Krankenhausneubaus und der Baugebiete Tiefenreuthe und Bettenäcker.
Darüber hinaus bietet der BUND Fortbildungen für Erwachsene und Kindergruppenaktionen an, meist Exkursionen in die Natur, um Flora und Fauna kennenzulernen. Die Ortsgruppe verschenkt auch regelmäßig im Mai Samen und Setzlinge von Wildpflanzen in der Singener Innenstadt, um die Menschen dazu zu animieren, den eigenen Garten mit heimischen Wildpflanzen zu ergänzen oder neu anzulegen, um damit die entsprechenden Wildtierarten – von Insekten bis Säugetieren und Vögel – anzulocken und ihnen eine Nahrungsgrundlage zu bieten.
Der BUND Ortsverein Singen, dessen Anzahl der aktiven Mitgliedern sich zwischen zehn und zwölf Personen bewegt, kann neue Mitstreiterinnen und -streiter brauchen. Zu tun gebe es genug und Spaß bereite es zudem, wie die Aktiven unisono erklären. Da der Ortsverein finanziell solide aufgestellt ist, stand der Entlastung des Vorstands nichts im Wege, die anschließend einstimmig erfolgte.
Vorstand bildet sich neu
Aus dem kollektiven Vorstand verabschiedete sich Vereinsgründungsmitglied Angelika Kohler, die für ihren tatkräftigen Einsatz über all die Jahre Dank erfuhr. Neu in den nun auf fünf Personen erweiterten Vorstand wurde Daniela Tiede gewählt, die Natur- und Landschaftsschutz studiert hat. Die gebürtige Bremerin ist zweifache Mutter und seit 2019 im Singener Ortsverband aktiv. Neu gewähltes Vorstandsmitglied ist auch der gebürtige Freiburger Christian Moll, der seit zwei Jahren im Ortsverein mitarbeitet.
Rainer Behn gab seine Funktion als Sprecher des Vereins auf. Diese arbeitsintensive und verantwortungsvolle Position gab er nun nach 13 Jahren auf und dankte allen Vereinsaktiven für die vertrauensvolle und ideenreiche Zusammenarbeit. Er bleibt zwar nach wie vor im Vorstand, doch ein Großteil seiner bisherigen Arbeit wird nun auf das erweiterte Vorstandskollektiv verteilt.