Wie konnte dies passieren? Diese Fragen haben sich viele Menschen in Singen und dem Hegau gestellt, nachdem in der vergangenen Woche ein junger Mann schwerste Verletzungen nach einem Sturz im Singener Einkaufszentrum Cano erlitten hatte (der SÜDKURIER berichtete). Auch in den sozialen Medien hat der Vorfall für Erschütterung gesorgt. Die Frage nach dem Warum ist aber bislang offen.

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Auch Nachfrage bei der Presseabteilung der ECE Group Services GmbH & Co. KG, die das Cano in Singen betreibt, gibt man sich zum Vorfall eher zurückhaltend. „Die Polizei ermittelt noch, weshalb wir noch keine Detailinfos geben können. Der Unfall hat sich an der Rolltreppe ereignet“, geht aus einer Stellungnahme von ECE hervor. Ein Sicherheitsproblem sei im Einkaufszentrum in Singen nicht festgemacht worden. Zudem würden laut Presseabteilung alle Wartungen regelmäßig erledigt.

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Auch ein Überarbeiten des besagten Rolltreppenbereichs, in dem sich der Unfall ereignet hatte, sei laut ECE nicht nötig: „Dazu gab es bislang keine Veranlassung. Auch hier warten wir die polizeilichen Ermittlungen ab.“ Seit Eröffnung des Cano am 10. Dezember 2020 habe es keinen vergleichbaren Vorfall gegeben. Damit dies auch in Zukunft so bleibe, sei ein Wachmann montags bis freitags sowie zwei Wachleute samstags im Einsatz. „Zusätzlich sind vier Haustechniker zu unterschiedlichen Zeiten im Center unterwegs“, teilt ECE mit.

Unfallopfer schwebt weiterhin in Lebensgefahr

Auf SÜDKURIER-Nachfrage bestätigt Uwe Vincon, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, erneut, dass ein Drittverschulden bei dem Unfall ausgeschlossen werden könne. Auch ein technisches Defekt oder ein fehlerhaftes Bauteil seien nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nicht für den Unfall verantwortlich. „Der Fall ist aber weiterhin in der Prüfung“, sagt Vincon. Dies liege auch am Gesundheitszustand des 21-jährigen Mannes: Laut dem Polizeisprecher schwebe dieser nämlich weiterhin in Lebensgefahr.

Einsatz des Rettungsdienstes am 22. Juni am Einkaufszentrum Cano in der Singener Innenstadt.
Einsatz des Rettungsdienstes am 22. Juni am Einkaufszentrum Cano in der Singener Innenstadt. | Bild: Freißmann, Stephan

Das war im Cano geschehen

Ein junger Mann ist bei einem Sturz im Einkaufszentrum an der Bahnhofstraße am Nachmittag des 22. Juni schwer verletzt worden. Wie die Polizei dem SÜDKURIER schilderte, lehnte sich der 21-Jähriger gegen den Handlauf einer Rolltreppe im ersten Obergeschoss. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte aus rund zehn Metern Höhe in das Untergeschoss der Einkaufspassage. Der junge Mann verletzte sich dabei schwer. Ein Rettungswagen brachte ihn zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus.

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Schwerverletzter Patient liegt im Singener Krankenhaus

Entgegen einer ersten Meldung der Polizei wurde der schwerverletzte 21-Jährige allerdings nicht nach Villingen-Schwenningen ins Krankenhaus gebracht. Wie Aram Bani, Facharzt für Neurochirurgie, Schmerztherapie und neurochirurgische Intensivmedizin sowie leitender Arzt der Sektion Wirbelsäulenchirurgie im GLKN, der Lokalredaktion mitteilte, sei er im Singener Krankenhaus behandelt worden. Dies sei, so betont Bani, dank der 24-stündigen Anwesenheit der Neurochirurgie möglich gewesen.