Der selten genutzte Platz bei Schule und Rathaus soll zu neuem Leben erblühen: Da er oftmals Schatten bietet, ist er bei steigenden Temperaturen sicherlich nicht nur von Narren begehrt. Der Narrenbrunnen am neuen Standort soll auch zur Bühne für den Präsidenten werden.
Mit dem Bau des Gesundheitshauses verschwand der Narrenbrunnen nach Jahrzehnten aus dem öffentlichen Ortsbild. „Die Figuren sind im Bauhof eingelagert“, berichtet der Zunftmeister der Storchenzunft Markus Löffel. Seitdem wird um einen neuen Platz für den Narrenbrunnen gerungen. An Fasnacht stellten die Narren kurzerhand ein Planschbecken auf den Rathausplatz. Gar nicht weit davon entfernt soll nun der neue Narrenbrunnen stehen, gegenüber des Rathauses beim Fußweg zur Schule.

Dort steht bereits ein Brunnen, den die Bremer Stadtmusikanten zieren. Doch der Lack ist ab – sowohl bei den Figuren als auch beim Platz. So freuen sich nicht nur die Narren, dass es endlich eine neue Heimat für den Narrenbrunnen gibt. Auch die Gemeinderäte und die Angehörigen der Verwaltung freuen sich auf einen neuen attraktiven Platz in der Dorfmitte, wo man sich treffen kann oder einfach mal eine Pause im Alltag machen kann – der Storchenplatz. Eine Entwurfsplanung dafür wurde im Gemeinderat vorgestellt.
Erhaltenswerter Baumbestand
Sicher ist, dass man einiges vom alten Baumbestand erhalten möchte beispielsweise die Platane und eine Magnolie. Gemeinderat Hubert Wehinger regte auch den Erhalt der Hortensien an und fragte sich, ob an dem schattigen Platz ein Rasen wachsen könne. Doch Bürgermeister Benjamin Mors wusste, dass man solche Details erst in kommenden Sitzungen entscheide, wenn Pläne von Fachleuten vorlägen. Kommen sollen dagegen zwei Holzdecks auf unterschiedlicher Höhe. „Hier könnte einmal der Zunftmeister eine Rede halten“, blickte Christian Weber vom Bauamt in die Zukunft.

Wie genau ein barrierefreier Belag aussehen könnte, wurde auch noch nicht im Detail besprochen. „Das bisherige Porphyrpflaster ist nicht mehr zeitgemäß, nicht langlebig und pflegeintensiv“, merkte Christian Weber an.
Gestaltung nicht mehr zeitgemäß
Zu einem Narrenbrunnen gehört natürlich auch Wasser. Wie der Einsatz von Wasser aussehen könnte, wurde kurz andiskutiert. Bürgermeister Benjamin Mors möchte alles so vorbereiten, dass man im Notfall hier auch eine Trinkwasserentnahme für die Bürger in Hitzezeiten machen könnte. Doch der Brunnen soll nicht mit Trinkwasser betrieben werden. „Wir haben als Kinder auch in Brunnen ohne Trinkwasser gespielt und keinen Schaden genommen“, erklärte Gemeinderat Alexander Fuchs. Zudem wolle man nicht das kostbare Gut Trinkwasser im Sommer einfach verdunsten lassen. Angedacht ist eine frei zugängliche Fläche mit Wasser, kein Brunnen im herkömmlichen Sinn.
Weil der Narrenbrunnen nicht nur Narrenbrunnen, sondern in einen öffentlichen Platz eingebunden ist, kann man auf einen Zuschuss der Städtebauförderung setzen. Zumal auch die Gehwege rundherum saniert werden sollen. Nach der Entwurfsplanung der Überlinger Planstatt Senner rechnet man für den neuen Platz mit 55.000 Euro. Das übersteigt den ursprünglichen Ansatz von 20.000 Euro. Auch um die Förderung zu bekommen, möchte man die Umgestaltung zügig angehen. Bürgermeister Benjamin Mors hofft, dass man am 11.11 in diesem Jahr schon auf dem neuen Storchenplatz feiern kann. Doch das Ziel ist ambitioniert und zumindest neue Pflanzen dürften da noch nicht angewachsen sein.