Schwarz und je nach Einsatzort oder Tageszeit unauffällig: So sieht der Blitzer-Anhänger aus, den die Stadt Stockach gekauft hat und der nun ganz neu im Einsatz ist. Am Freitagmorgen stand er in der Tuttlinger Straße im Bereich der Einmündung Höllstraße. Der Anhänger ergänzt die neun stationären sowie einen mobilen Blitzer, die es bereits gibt.
Die Anschaffung des Blitzer-Anhängers war ein lang gehegter Wunsch und der Gemeinderat hatte im September den Beschluss dafür gefasst. Das Gerät, das im Fachjargon semistationäre Geschwindigkeitsmessanlage heißt, kostete rund 213.000 Euro. In Stockach werden pro Jahr im Durchschnitt rund 24.000 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, so das Ordnungsamt bereits im September.
Das Ordnungsamt hält sich zu den geplanten Einsatz-Straßen bedeckt. Doch da die Behörde für die gesamte Verwaltungsgemeinschaft Stockach zuständig ist, könnte der Anhänger auch über das Stadtgebiet hinaus eingesetzt werden.
Wo Anwohner sich den Einsatz wünschen
In einer Stockach-Gruppe im sozialen Netzwerk Facebook fallen seit der ersten Sichtung des Blitzer-Anhängers Vorschläge für Stellen, an denen sich besorgte Anwohner den Einsatz wünschen. So schreibt eine Nutzerin: „Dann bitte mal Hoppetenzell Ortsausgang Richtung Mühlingen aufstellen.“ Dort sei es sehr gefährlich und durch Tempokontrollen könnte viel Bußgeld eingenommen werden. Eine andere Frau wünscht sich das Aufstellen an der Bleichestraße, wo kein Gehweg sei. Dort sei sie schon öfters fast angefahren worden und habe sich auf die Wiese retten müssen. An das Tempolimit von 30 Stundenkilometern halte sich dort niemand.
Auch der Aufruf zu rücksichtsvollem Fahren ist in der Debatte dabei: „Fahrt alle so, dass ihr die Verkehrsregeln einhaltet, und gut ist! Denkt an euere Mitmenschen und Tiere!“, schreibt eine Frau. Ein anderer Nutzer lobt die Farbe des Anhängers, da dieser nachts nicht zu sehen sei, aber viele gerade im Dunkeln die Tempolimits ignorieren würden.
Viele Meinungen um den Blitzer
Zwar gibt es ein wenig Kritik und den Vorwurf der Abzocke, aber von anderer Seite gleichzeitig den Hinweis auf Nachbarländer, wo viel mehr Radarkontrollen stattfänden und sich die Verkehrsteilnehmer an die Geschwindigkeitsvorgaben hielten, da Überschreitungen sehr teuer seien.
In diesem Zusammenhang bringt es ein weiteres Gruppenmitglied auf den Punkt: „Mal ganz ehrlich, wer sich an die Straßenverkehrsordnung hält, braucht auch nicht zahlen. Ganz einfach.“