Die Sanierung des Altstandortes Gaswerk Stockach ist seit neun Jahren immer wieder Thema im Gemeinderat. Denn das Grundwasser ist dort mit Cyanid belastet. In der jüngsten Sitzung ging das Thema Altlastensanierung in die nächste Phase. Ziel der Sanierung ist es, die Schadstofffahne im Grundwasser zu beseitigen. Dabei handelt es sich um einen Rückstand aus früheren Zeiten der Gasproduktion, so die Vorlage. Doch das kostet hunderttausende Euro.

Nach Untersuchungen und einem erfolgreichen Feldversuch hat die Altlastenkommission beim Landratsamt Konstanz bereits Ende 2022 empfohlen, eine Sanierung zu planen. Bei dem Feldversuch wurde getestet, ob man die Cyanid-Belastung im Grundwasser mithilfe von Mikroorganismen abbauen kann. Sauerstoff und Glukose wurden ins Grundwasser zugegeben, um die vorkommenden Mikroben im Boden zu stimulieren. So sollen die schädlichen Cyanide abgebaut werden.

Neues Angebot ist teurer als gedacht

Für das Projekt hat die Stadt Stockach bereits einen Förderbescheid des Landes erhalten. Die Sanierung soll mit 60 Prozent gefördert werden. Bei der Antragstellung wurde laut Vorlage mit Gesamtkosten in Höhe von 717.500 Euro für Sanierung und weitere Ausgaben im Zeitraum von 2024 bis 2029 gerechnet. Der Eigenanteil der Stadt, mit dem gerechnet wurde, beträgt dabei 287.000.

Die Sanierung wurde in der Folge beschränkt ausgeschrieben, laut einem Angebot sollte sie allein dann sogar 850.000 Euro kosten. Das Angebot stammt von der Firma Sensatec aus Ulm. Nach weiteren Gesprächen liegt das Angebot laut Vorlage nun nur noch bei 680.000 Euro für die Sanierung. Da weitere Kosten für die Überwachung, Dokumentation und Monitoring auf die Stadt zukommen, liegt die Gesamtsumme damit am Ende noch immer über der ursprünglichen Schätzung von 717.500 Euro.

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Die Stadt hat daher bereits eine Erhöhung der Fördermittel beim Land angefragt. „Man hat anerkannt, dass die voraussichtlichen Kosten höher sind, sodass der Zuschuss entsprechend erhöht wird und wirklich 60 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen werden“, erklärte Bürgermeisterin Susen Katter. 499.000 Euro könne Stockach nun als Förderung erhalten.

Weitere Kosten kommen auf die Stadt zu

Begleitet wird die Sanierung von einem Fachbüro, das sowohl die Einbringung der Wirkstoffe als auch die Entwicklung der Schadstoffwerte dokumentiert und überwacht. Dafür gab die Firma HPC Radolfzell ein Angebot von rund 65.000 Euro ab. Die notwendigen Mittel sind bis 2029 im Haushalt der Stadt eingeplant, so die Vorlage.

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In der Sitzung nahm der Gemeinderat von der Sanierung Kenntnis und beauftragte diese sowie das sanierungsbegleitende Grundwasser-Monitoring. Auf Nachfrage bestätigte Stadtbaumeister Lars Heinzl, dass man davon ausgehe, dass die Sanierung damit abgeschlossen sei.