Eine mehr als außergewöhnliche Fasnacht ist zu Ende gegangen: Am Abend des Aschermittwoch wurde sie zu Grabe getragen, nur noch der Narrenbaum verbleibt bis Lätare als Überbleibsel der närrischen Tage in Stockach. Und obwohl der Ablauf und die Gestaltung sich in diesem Jahr stark von der Normalität unterschied, zeigt sich das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken zufrieden mit der alternativen Fasnacht unter Corona-Bedingungen.

Fasnacht war trotz Corona erlebbar

„Ich glaube wir haben unser Ziel erreicht, Fasnet auch in dieser Zeit erlebbar zu machen“, zieht Narrenrichter Jürgen Koterzyna auf Nachfrage des SÜDKURIER Bilanz. Das beginne bei der Wahrnehmung durch Fasnachtsbändel in der Haupstraße, unzählige Narrenbäume verschiedenster Größen in der Stadt, bunt dekorierte Schaufenster und – am deutlichsten sichtbar – durch den Stammbaum aller Narren vor dem Bürgerhaus Adler Post, der dort überraschend in der Nacht vor dem Schmotzigen Dunschtig gestellt wurde.

Virtuell unterhielten die Narren die Stockacher. Stefanie Breinlinger und Stefan Keil etwa erklärten per Video dem Nachwuchs die ...
Virtuell unterhielten die Narren die Stockacher. Stefanie Breinlinger und Stefan Keil etwa erklärten per Video dem Nachwuchs die Geschichte der Fasnacht. | Bild: Screenshot

Aber auch dadurch, dass der traditionelle Ablauf der Fasnacht durch virtuelle Angebote oder Fasnachts-Pakete – dem Damenkaffee- und dem Laufnarrengedeck sowie das Set für die Fasnacht daheim vom Narrengericht – zu den Leuten nach Hause „und somit in die Köpfe und Herzen“ gebracht wurde, sei die Fasnacht erlebbar gemacht worden, erklärt Jürgen Koterzyna.

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Koterzyna ist stolz auf die Zunft

Obwohl anfänglich viel Skepsis geherrscht habe, habe sich letztlich die Kreativität und Fantasie bei den Narren durchgesetzt. Kuony-TV, über das die virtuellen närrischen Aktionen übertragen wurden, sei „die Erfolgsstory schlechthin“, Rainer Vollmer und sein Team hätten dabei Unglaubliches geleistet. Zudem sei er stolz auf die Zunft und die Hästräger, die sich „an alle Regeln und Abmachungen bis zuletzt gehalten“ hätten, so Jürgen Koterzyna. Es habe kein Ausbrechen, keine wilden Partys und keine „kleinkindlichen Trotzaktionen“ gegeben. Dies sei dem Narrengericht auch von Seiten der Stadt, Polizei und den Behörden herangetragen worden.

Dennoch – auch, wenn die Fasnacht trotz großer Einschränkungen zumindest in Teilen stattfinden konnte, er den Schmotzigen Dunschtig auch in Corona-Zeiten ganztägig im Häs verbracht habe und die närrische Zeit sehr interessant gewesen sei, betont Narrenrichter Jürgen Koterzyna, eine normale Ausrichtung sei eben doch „viel schöner und macht deutlich mehr Spaß“.