Einen Generationswechsel an der Spitze hat der SPD-Ortsverein bei seiner jüngsten Hauptversammlung im Soldatenheim Haus Heuberg vollzogen. Nach stolzen 33 Jahren übergab der amtierende Ortsvereinsvorsitzende Walter Sambil den Staffelstab an seinen bisherigen Stellvertreter Lukas Graf. Cameron Dyke als neuer Beisitzer verjüngt den Vorstand des Ortsvereins.

Vorstandsriege wird bestätigt

Bei den geheim durchgeführten Wahlen wurde Kassenverwalter Roland Schindler ebenso in seinem Amt bestätigt wie Gerd Feuerstein als Schriftführer, Jan-Kevin Hirlinger und Werner Bock als Beisitzer sowie Gudrun Schindler und Heike Potthoff-Scherer, die weiterhin als Kassenprüferinnen fungieren. Auch der langjährige Vorsitzende Walter Sambil gehört als Stellvertreter weiterhin dem Vorstand des Ortsvereins an.

Dank für jahrzehntelange Arbeit

Sein Nachfolger Lukas Graf nutzte die Versammlung, um Walter Sambil für dessen langjähriges, politisches Engagement zu danken und dessen Arbeit entsprechend zu würdigen: „Seit Jahrzehnten bist Du das Gesicht der Sozialdemokratie in unserer Gemeinde und hast Dich im Gemeinderat, im Kreistag und in unserem Ortsverein verdient gemacht“, sagte Graf unter Applaus der Anwesenden.

Keine eigene Liste bei Kommunalwahl

Bedauert wurde, dass es dem Ortsverband mangels Kandidatinnen und Kandidaten nicht gelungen war, zur Gemeinderatswahl mit einer eigenen Liste anzutreten: „Es muss unser Ziel bleiben, bei der nächsten Wahl wieder einen eigenen Wahlvorschlag einzureichen“, gab Lukas Graf die Marschrichtung vor. Bekanntermaßen habe die SPD bei den Europa- und Bundestagswahlen „miserabel“ abgeschlossen, und bei der vorgezogenen Bundestagswahl sogar das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren, konstatierte die Versammlung. Dass dies allerdings nicht am eigenen Wahlkreiskandidaten Robin Mesarosch gelegen hatte, hoben die Anwesenden nicht nur einmal hervor. Hatte Mesarosch – der bei der Versammlung zugegen war – doch bei den Erststimmen ordentlich zugelegt, was Ausdruck seiner „unglaublich engagierten Arbeit für den Wahlkreis“ gewesen sei, war sich die Versammlung einig. „Das Ergebnis im Wahlkreis fand ich schon motivierend“, sagte Robin Mesarosch und zeigte sich überzeugt, dass es auch im hiesigen Wahlkreis „irgendwann möglich ist, dass die SPD das Mandat erringt“. Dafür sei allerdings noch viel Arbeit erforderlich. Während seiner Amtsperiode sei es ihm wichtig gewesen, „vor Ort möglichst viele Menschen zu erreichen“, sagte er und nannte als Beispiel, seine Besuche in nahezu allen weiterführenden Schulen des Wahlkreises, bei denen er mit bis zu 6000 Schülerinnen und Schülern in Kontakt gewesen sei. Dass dabei prozentual der größte SPD-Mitgliederzuwachs in ganz Baden-Württemberg herausgesprungen war, erwähnte Mesarosch allerdings nur am Rande.

Ehepaar ist seit 25 Jahren Mitglied in der SPD

Schönste Aufgabe für den bisherigen Bundestagsabgeordneten war es dann, mit dem Ehepaar Gudrun und Roland Schindler zwei verdiente Sozialdemokraten für ihre 25-jährige Parteizugehörigkeit zu ehren.

Seit einem Vierteljahrhundert halten Gudrun und Roland Schindler der SPD die Treue und werden dafür vom bisherigen ...
Seit einem Vierteljahrhundert halten Gudrun und Roland Schindler der SPD die Treue und werden dafür vom bisherigen SPD-Bundestagsabgeordneten Robin Mesarosch (Mitte) mit der silbernen Treue- nadel der Partei ausgezeichnet. Fotos: Gerd Feuerstein

Unter dem Beifall der Anwesenden würdigte Mesarosch deren Verdienste und übergab neben Urkunden und Ehrennadeln auch ein Präsent. Für 50 Jahre SPD-Mitgliedschaft sollte an diesem Abend Horst Philipp geehrt werden, der aus gesundheitlichen Gründen allerdings nicht bei der Hauptversammlung anwesend sein konnte. Mit intensiven Debatten, die sich insbesondere um das schlechte Abschneiden der SPD bei den Bundestagswahlen sowie den gleich mehrfach gebrochenen Wahlversprechen von Kanzler Friedrich Merz drehten, ging die Versammlung zum gemütlichen Teil über.