Seit zehn Jahren führt die Vinzenz-von-Paul gGmbH (VvP) den Neubau des Heilig-Geist-Spitals am Ziegelbühl als Seniorenheim. Diesen Jahrestag nutzte die Betreibergesellschaft, um mit einem Gottesdienst und einem Stehempfang auf die Einrichtung und ihre Bewohner aufmerksam zu machen. Derzeit sind alle 28 Plätze im Heilig-Geist-Spital belegt. Den Bewohnern stehen insgesamt 38 Voll- und Teilzeitkräfte zur Seite. Wie VvP-Regionalleiter Thomas Roth im SÜDKURIER-Gespräch betonte, habe das gemeinnützige Unternehmen derzeit keine Personalsorgen. Als Grund nannte er die Bezahlung der Mitarbeiter nach Tarif. Damit lägen die Bezüge deutlich über dem sonst in der Branche üblichen Niveau. Das bestätigt Pflegedienstleiter Patrick Leopold. Roth sprach von „guten Rahmenbedingungen“ für die Mitarbeiter. Ihnen stünde zur Bewältigung von Problemen eine seelsorgerliche Begleitung zur Seite.

Im Vordergrund der kleinen Feierstunde stand jedoch der nunmehr zehn Jahre alte „Neubau„. Im Namen der Stadt erinnerte Gemeinderatsmitglied Helmut Weißhaupt an den Zustand des inzwischen 450 Jahre alten ursprünglichen Baus. Weißhaupt sprach von „muffeligen, dunklen, alten, schlecht beleuchteten und langen Gängen“. Das damals als reines Altersheim geführte Haus wurde bis Mitte der 90-er Jahre vom Meßkircher Spitalfonds geführt. Um das alte Gebäude für die Zukunft als Alten- und Pflegeheim nutzen zu können, war eine Generalsanierung notwendig. Im Rahmen dieser Maßnahme erhielt das Heilig-Geist-Spital ein modernes Pflegebad. Ab 2002 übernahm die VvP-gGmbH die Führung des Hauses als Pächterin. Weißhaupt stellte fest: „Vor zehn Jahren wurde durch den Neubau der notwendige Wandel vom Altersheim zur Alten- und Pflegeeinrichtung dann vollzogen.“ Der Kommunalpolitiker erinnerte an die Rolle des Fördervereins sowohl bei der Sanierung im Altbau als auch bei der Unterstützung für den Bau des heute genutzten Gebäudes. Weißhaupt bescheinigte dem Team unter der Leiterin Danuta Wrobel, „eine enorm wichtige und verantwortungsvolle Tätigkeit“ im Sinne des Ordensgründers Vinzenz von Paul auszuüben.
Am Datum der Übernahme des Heimbetriebs durch VvP setzte Thomas Roth mit seinem Rückblick an. Roth erinnerte an die Ära der Vinzentiner-Schwestern, die sich um die Bewohner des Heilig-Geist-Spitals so lange kümmerten, bis die personelle Situation im Orden die Arbeit in Meßkirch unmöglich machte. Ein besonderes Lob galt dem Architekten Manfred Löffler. Roth im Pressegespräch: „Die Landesheimbauverordnung mit ihren neuen Standards macht uns mit dem Gebäude in Meßkirch nichts aus. Löffler hat Zimmer und Gemeinschaftsräume so großzügig geplant, dass wir ohne weitere Baumaßnahmen die neuen Normen erfüllen können.“ Im Rahmen der Feierstunde, die sich an einen ökumenischen Gottesdienst im Gemeinschaftsraum anschloss, erhielt Danuta Wrobel einen Blumenstrauß aus Auszeichnung, weil sie seit 20 Jahren bei der Vinzenz-von-Paul gGmbH arbeitet und seit zehn Jahren im Meßkircher Heilig-Geist-Spital Verantwortung trägt. Den Blumenstrauß überreichte der sieben Jahre alte Sohn von Roth, Sebastian. Für Roth ist die personelle Kontinuität in einem Alten- und Pflegeheim sehr wichtig. „Die Leute brauchen feste und mit der Zeit vertraute Ansprechpartner“, unterstrich der VvP-Vertreter. Sorge bereitet der Betreibergesellschaft die Zukunft des Altbaus. Roth: „Wir haben für das denkmalgeschützte, derzeit leer stehende Gebäude keinerlei Verwendung.“