Ein Förderverein will sich für die Reaktivierung der Ablachtalbahn für den Öffentlichen Personennahverkehr stark machen. Ins Leben gerufen werden soll der Verein am Samstag, 27. Juni mit einer Gründungsversammlung im Meßkircher Schloss. Diese beginnt um 10 Uhr. Hinter der Einladung stehen Mitglieder der Grünen, an deren Spitze die Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden. Sie sind davon überzeugt, dass eine Reaktivierung sowohl den Landkreis Sigmaringen wie auch den Raum Stockach aufwerte und attraktiver mache. Eine Reaktivierung der Strecke biete außerdem kleinen und mittelständischen Betrieben neue Transportmöglichkeiten und leiste einen Beitrag zur Mobilitätswende und damit zum Klimaschutz. Zum ersten offiziellen Treffen des Fördervereins ist auch Meßkirchs Bürgermeister Arne Zwick eingeladen. Er hatte in der Vergangenheit die Initialzündung zu einer möglichen Reaktivierung der Ablachtalbahn gegeben und das Thema danach stetig weiter verfolgt.

Meßkirchs Bürgermeister will eine Interessengemeinschaft bilden

In einem Gespräch mit dem SÜDKURIER begrüßte Zwick, dass sich ein „Förderverein Ablachtalbahn Sigmaringen – Stockach“ gründen will. Ein solcher Verein sei auch wichtig, um nach außen zu zeigen, dass das Thema breit verankert sei. Den geplanten Verein sieht Zwick als eine gute Plattform dafür, dass Bürgerinnen und Bürger ihr Interesse an der Reaktivierung der Ablachtalbahn formulieren. Er werde der Einladung folgen und bei der Gründungsversammlung am Samstag anwesend sein. Für Zwick ersetzt der geplante Förderverein aber nicht seine Planung, eine Interessengemeinschaft mit allen an der Bahnlinie der Ablachtalbahn liegenden Kommunen zu gründen. Er betrachtet es grundsätzlich positiv, wenn sich möglichst viele Gruppen formieren, die sich für eine Reaktivierung der Bahnstrecke stark machen.

Ob auf der Strecke der Ablachtalbahn in Zukunft wieder Personenzüge fahren, ist derzeit noch unklar. Unser Bild zeigt den ...
Ob auf der Strecke der Ablachtalbahn in Zukunft wieder Personenzüge fahren, ist derzeit noch unklar. Unser Bild zeigt den Streckenabschnitt bei Meßkirch – im Hintergrund ist die Stadtpfarrkirche St. Martin zu erkennen. | Bild: Dieterle-Jöchle, Manfred

Stuttgarter Landesverkehrsministerium prüft Zuschuss-Frage

Bis jetzt gibt es noch keine Beschlüsse der Gemeinderäte der Anliegergemeinden, in denen diese sich zur Reaktivierung der Ablachtalbahn bekennen. Dafür sollen den Gremien Daten und Fakten auf den Tisch gelegt werden. Bisher steht dafür noch das schriftliche Gutachten eines Sachverständigen aus, wie Meßkirchs Bürgermeister gegenüber dieser Zeitung sagte. Der Fachmann habe die Strecke begutachtet und dabei auch den Biberschaden am Abschnitt auf der Gemarkung Sauldorf unter die Lupe genommen. Doch die schriftliche Expertise, die auch die Summe auflisten soll, was eine Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Stockach und Mengen kostet, liege noch nicht vor, so Zwick. Erst wenn das Gutachten vorliege seien Debatten in den betroffenen Gemeinderäten sinnvoll. Zudem stehe auch noch die Entscheidung des Landesverkehrsministeriums zur Ablachtalbahn aus. Die Bahnstrecke wurde neben der Räuberbahn, die an Wochenende schon zwischen Pfullendorf und Aulendorf Personen transportiert, zu einer ministeriumsinternen Prüfung zugelassen, nach der feststehen soll, welche Strecken mit Zuschüssen gefördert werden sollen.

Nach den bisherigen Planungen von Meßkirchs Bürgermeister soll nur die Bahnstrecke gekauft und wieder richtig in Schuss gebracht werden. Der Bahnbetrieb solle dann vergeben werden. Die private Ablachtal-Bahn GmbH, der die Strecke bisher gehört, hat bisher dafür Sorge getragen, dass auf der Trasse Güterzüge rollen können. Für einen dauerhaften Transport von Menschen müssten einige Bahnübergänge umgebaut und modernisiert werden, so Zwick.

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