Nach acht Jahren Bauzeit eröffnete der Türkisch-Islamische Kulturverein der Diyanet feierlich seine Moschee in Meßkirch. Eingeladen waren die Mitglieder des Vereins sowie die zahlreichen Spender, Sponsoren, Handwerker, die Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Meßkirch sowie der Meßkircher Schulen und christlichen Kirchen. Für die Öffentlichkeit wird es am 5. und 6. Juni einen Tag der offenen Türe geben. Besuch sei jedoch auch täglich willkommen.

Riesige Kraftanstrengung
Alle Redner lobten am Tag der feierlichen Eröffnung der Moschee die riesige Kraftanstrengung des Türkisch-Islamische Kulturverein der Diyanet. Bereits vier Jahr vor dem ersten Spatenstich startete die Organisation mit der Suche nach Spendern und freiwilligen Helfern, da der Verein aus religiösen Gründen keinen Kredit aufnehmen darf. „Mit viel Engagement, Ausdauer, Geduld und Hoffnung gelang uns das“, wie Ömer Seyrek als Vertreter des Vereins schilderte.

Spenden aus ganz Deutschland
Auch der Vereinsvorsitzende Bahtiyar Sahin sprach allen, die den Bau unterstützten, seinen Dank aus. „Die Spenden sind aus ganz Deutschland gekommen“, berichtete er stolz. Man sei von Kosten von vier Millionen Euro ausgegangen. Spenden und freiwillige Helfer hätten es ermöglicht, dass die Moschee mit 1,1 Millionen Euro fertiggestellt werden konnte. Er dankte auch der Stadt, die den Bau ermöglichte. Er sei stolz, Meßkircher zu sein. „Ich bin froh, dass wir alles so gut hinbekommen haben“, bestätigte Bürgermeister Arne Zwick. „Uns ist die Integration aller Gruppen und Menschen wichtig“, betonte er bei seiner Begrüßungsrede. Das Verfahren zum Bau sei partnerschaftlich und transparent verlaufen. Viel Applaus erhielt der Bürgermeister, als er versicherte: „Meßkirch möchte für alle Personen Heimat sein.“ Eine kleine Dia-Show zeigte die erstaunliche Entwicklung des Baus auf.
Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete die Koran-Vorlesung durch Hasan Kilic, Vorbeter in der Moschee in Oberstenfeld. Akif Semizoğlu, der Vorbeter der Meßkircher Moschee, hielt in türkischer Sprache eine engagierte Rede, die wissbegierig machte. Leider wurde sie nur stark verkürzt im Deutschen wiedergegeben. Er betonte die „religiöse und bildungstechnische“ Bedeutung der Moschee, in der Gemeinschaft gelebt werden könne. Auch die Frauen hätten jetzt genügend Raum für gemeinsame Aktivitäten.

Ein Gewinn für alle
„Gemeinschaft ist eine gute Sache, wenn man eine gute Idee hat“, so der SPD-Bundestagsabgeordnete Robin Mesarosch. Dies sei aber nicht der Fall, wenn man andere ausgrenze. Aus eigener familiärer Erfahrung könne er bestätigen, dass es ein Gewinn für alle sei, wenn verschiedenen Gemeinschaft sich treffen und zusammenwachsen. Viel Lob und Dank waren ebenso von Ismet Harbi, Vorstandsvorsitzender des Ditib- Landesverbands, von Kazim Türkmen, Vorstandsvorsitzender von Ditib, sowie von Nesimi Emci, dem stellvertretenden Generalkonsul, zu hören. Alle durften zur Schere greifen, um das Band für die Eröffnung der Moschee zu zerschneiden.
Danach bestaunten die Gäste die prächtige Innenausstattung der Moschee, in der die Farben Blau und Gold dominieren und ließen sich die Bedeutung und Funktion einzelner Räume und die Architektur erklären. Das Mittagsgebet bildete den Abschluss des offiziellen Teils, nach dem sich die Besucherinnen und Besucher zum Essen und Gespräch trafen.