Die Note 1 mit Sternchen haben sich die Schülerinnen und Schüler des Staufer-Gymnasiums Pfullendorf verdient, die an zwei Abende in der Stadthalle das Theaterstück „Alice im Wunderlan“ aufgeführt haben. Alle Mitwirkenden – vor, auf und hinter der Bühne – erhielten von den Zuschauern einen riesigen Applaus.

Extra Probenwochenende auf der Schwäbischen Alb

Seit Monaten fieberten die mehr als 100 Schüler, darunter auch die Big Band, ihrem Auftritt entgegen. Die Schauspieler übten fleißig ihre Texte, die Tänzer studierten ihre Schritte ein, die Akrobaten probten zig-mal ihre Performance und die Einsätze der Technik waren punktgenau. Für den notwendigen Feinschliff fand sogar ein Probenwochenende auf der Schwäbischen Alb statt. Auch einige Schulstunden fielen aus, damit das Theaterstück unvergessen bleibt.

Hauptdarstellerin Alice erlebt bei ihrer Befreiung des Kaninchens auch einige Rückschläge.
Hauptdarstellerin Alice erlebt bei ihrer Befreiung des Kaninchens auch einige Rückschläge. | Bild: Thannheimer Dirk

Das von Lehrerin Susanne Fuchs inszenierte Theaterstück führte die jeweils knapp 400 Zuschauer – darunter Geschwister, Eltern und Großeltern – in die virtuelle Welt der Jugendlichen. Zu Beginn marschierte die Big Band des Staufer-Gymnasiums mit ihren Instrumenten in den Saal ein, eröffnete das Stück mit dem Titel „Seven Nation Army“ von The White Stripes. Überhaupt war die Big Band der richtige Rahmen, weil sie mit ihrer Musik eine gewisse Spannung erzeugte.

Großartige Effekte sind auf der Bühne zu sehen.
Großartige Effekte sind auf der Bühne zu sehen. | Bild: Thannheimer Dirk

Zur Handlung: Hauptdarstellerin Alice (großartig gespielt von Lara Geray und Nisa Mack) war plötzlich mittendrin im Computerspiel „Battle of the Queens“, in dem Alice auf einmal zu Marie wurde, die sieben Levels meistern musste, um das Kaninchen aus der Gewalt der bösen Herzkönigin zu befreien. Alice – absolut textsicher und auf der Bühne kein bisschen nervös – musste auf dem Weg dorthin viele Rückschläge wegstecken. Auf einer LED-Leinwand neben der Bühne zeigten zwei farbige Balken an, wie viele Lebenspunkte und Erfahrungspunkte sie gesammelt hatte.

Hinter dieser Performance stecken wochenlange Proben.
Hinter dieser Performance stecken wochenlange Proben. | Bild: Volker Steyer

Im ersten Level landete Alice in einem Tränenreich, wo sie fast ertrunken wäre. Weiße von den Schülern geschwungene Folien erfüllten in diesem Level ihren Zweck als Wasserwellen. Es passte zu einem aufwendigen Bühnenbild, für das etliche Wochen gebraucht wurde, in dem im Hintergrund die Uhr lief, denn Alice kämpfte nicht nur gegen die Fische im Teich, sondern auch gegen die Zeit.

Die Big Band bereichert die Aufführung mit ihren Stücken.
Die Big Band bereichert die Aufführung mit ihren Stücken. | Bild: Volker Steyer

Doch sie schaffte Level für Level, obwohl sich nach verschiedenen Getränken, die sie trank, ihre Körpergröße änderte – mal schrumpfte sie, mal wuchs sie. Das zweite Level überstand sie, weil sie ein schwieriges Gedicht aufsagen konnte. Und so kam sie Level für Level ihrem Ziel näher – immer in den Gedanken an das arme Kaninchen, das sie retten wollte. Sie gewann dabei viel Erfahrungspunkte, verlor aber auch Lebenspunkte. Alice stand indes nie alleine auf der Bühne.

Tolle Kostüme

Ständig wechselten die Akteure in maßgeschneiderten originellen Kostümen, mit geschminkten Gesichtern. Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, immer wieder begleitet von der Big Band und dem Beifall der Zuschauer, die erst in der Pause ihre Plätze verließen und zur Hälfte des Stücks schon voll des Lobs waren.

Es sind wieder mehr Lebenspunkte

Das Level – um in der Computersprache zu bleiben – konnte auch in der zweiten Hälfte gehalten werden. Die Schülerinnen und Schüler waren konzentriert bei der Sache, leisteten sich keine Schnitzer, wollten zeigen, was in ihnen steckt und warum sich der immense Aufwand gelohnt hatte. Alice löste mit Bravour ihre Aufgabe in der Teerunde, sodass der Balken mit den Lebenspunkten wieder größer wurde.

Krocketspiel bringt Entscheidung

Und dann folgte das letzte Level gegen ihre schwerste Gegnerin – die Herzkönigin, die keinen Widerspruch duldete und Alice damit drohte, sie zu köpfen. Alice – nein Marie – hatte nur eine Chance: Sie musste das Krocketspiel mit Schläger und Ball, das sie vorher nicht kannte, gegen die Herzkönigin gewinnen. Und Alice gewann, obwohl ihr Schläger kleiner und nicht bespannt war, gegen die Herzkönigin. Das Kaninchen war befreit, das Computerspiel zu Ende, der Vorhang ging zu.