Bad Dürrheim Ute Hauser ist Mitglied im Bad Dürrheimer Kunstverein. Neben der Bildmalerei schafft sie auch Skulpturen, deren Materialien ihr die Natur schenken. Geboren wurde die Künstlerin 1957 in Schörzingen bei Schömberg. Kunst war in der Schule ihr Lieblingsfach. Während der Ausbildung zur Erzieherin steigerte sich die Leidenschaft fürs Malen. Von 2000 bis 2004 hatte sie privaten Unterricht bei der Malerin Hanne Grüner, die in Rottweil eine Malschule betreibt. Hanne Grüner erkannte Hausers Talent und ermutigte sie, weiterzumachen.

In der Kunstschule startete Ute Hauser mit Kohlezeichnungen, mittlerweile arbeitet sie am liebsten mit Ölfarben. „Denn beim Arbeiten mit Ölfarben kann man Pausen machen, bei der Aquarellmalerei muss man dranbleiben“, erklärt Ute Hauser. Sie ist glücklich, dass sie in ihrem Hobby Bestätigung gefunden hat. Aus persönlichen Gründen gab sie ihren Beruf auf und konnte danach für drei Jahre als Hobbyfloristin bei einer Freundin ihre Kreativität ausleben. Während jener Zeit belegte sie Weiterbildungen im künstlerischen Bereich. Im Jahr 2011 zog sie mit ihrem Mann nach Bad Dürrheim in die Sonnenstraße. Zunächst hatte sie sich nicht wohlgefühlt, aber damals formierte sich der Kunstverein, wo sie sich engagierte. Somit wuchs auch der Freundeskreis.

Neben ihrem Bett hat die 68-Jährige immer einen Skizzenblock liegen, damit sie bei Einfällen sofort Notizen machen kann. Bei der Motivwahl greift sie teils zu naiven und abstrakten Inhalten, in denen sich symbolische Aspekte widerspiegeln. In ihrem Gedankengut ist sie frei und zeichnet alles, was ihr einfällt. Während des Malprozesses sieht sie Menschen in ihren Werken auftauchen, denen sie einen Platz einräumt. „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“, ist die positiv denkende Mutter überzeugt. Sie sieht die Kunst als ihre Leidenschaft, sich immer wieder neu zu erfinden. Farben und Materialien geben immer neue Impulse zur Weiterentwicklung. Sie zeichnet großformatig und benötigt für ein Bild inklusive der notwendigen Schaffenspausen etwa einen Monat.

Skulpturen gestaltet sie aus Materialien, die sie findet, zum Beispiel aus Holz, Pappe, Steinen oder weggeworfenen Metallteilen. „Mein Mann musste schon oft den voll bepackten Rucksack mit Findlingen während einer Wanderung tragen“, berichtet sie schmunzelnd. Ihre Werke verkauft sie bei den Ausstellungen des Kunstvereins oder über private Kontakte. Sie bezeichnet sich als ehrgeizig und freut sich über das Gelungene. Von Auftragsbildern hält Ute Hauser Abstand, weil sie es total langweilig findet, nach festen Vorstellungsanweisungen zu arbeiten. Ute Hauser möchte keine Masse fertigen, die in einem Keller lagert. Vielmehr möchte sie bezahlbare Kunst für jedermann erschaffen. Manchmal findet Ute Hauser es schade, einem Bild einen Titel verpassen zu müssen. Denn sie möchte, dass der Betrachter die Freiheit hat, selbst zu erkennen, was er im Bild entdeckt. Den Titel setzt sie deshalb manchmal harmonisch und stellenweise wieder provokant.

Ihre nächste Ausstellung ist am Sonntag, 9. November, beim Festival der Stimmen in der Tuttlinger Stadthalle. Unter dem Motto „Traum-Frauen“ stellt Ute Hauser im Foyer ab 17 Uhr einige ihrer Werke aus, im Anschluss sind einige Gesangssolisten zu hören. Für diese Ausstellung hat sie einige Bilder und Skulpturen neu geschaffen.

Die nächsten Ausstellungen des Kunstvereins sind im Januar im „Der Kurgarten“ und in der Osterzeit im Haus des Bürgers. „Ein Traum für jeden Künstler wäre es, von einem Galeristen entdeckt zu werden, aber ich denke, die Kunst liegt im Auge des Betrachters“, meint Ute Hauser. Für manche sei man nur Künstler, wenn man Unterricht bei namhaften Kunstschulen vorweisen kann. Sie habe Respekt vor der Leinwand, was in ihre Bilder einfließe. „Beim Malen oder Schaffen von Skulpturen werden bei mir Glücksgefühle ausgelöst“, freut sich die quirlige Frau. Ihre Bilder signiert sie mit dem Künstlernamen Sissi, weil sie Ute-Elisabeth heißt.