Im Blumberger Stadtwald herrscht Alarmstufe eins. Der Borkenkäfer macht sich so schnell breit, dass die Forstleute mit dem Aufarbeiten kaum mehr nachkommen. Revierleiter Stefan Riedmüller, dessen Revier Blumberg-Riedöschingen besonders betroffen ist, hat allein rund 7000 Festmeter Käferholz, das ist fast der gesamte Jahreseinschlag von 7000 bis 8000 Festmetern, und erst gut die Hälfte davon ist aufgearbeitet.

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Da ist es auch kein Trost, dass den Blumberger Forstleuten und Verantwortlichen bei der Stadt vom Kreisforstamt gute und engagierte Arbeit attestiert wird. Der Borkenkäfer trifft sie besonders, zumal in den unwegsamen Hanglagen im Achdorfer Tal, wo bei einem Hieb ungleich mehr Handarbeit und Aufwand nötig sind als bei Flächen für Vollernter. Schlimm ist, dass der Borkenkäfer sich bei der Hitze noch schneller vermehrt als sonst.

Rasante Vermehrung

Ein Weibchen legt 60 bis 100 Eier, bei 100 Weibchen sind das in sechs Wochen 6000 neue Borkenkäfer, nach zwölf Wochen können das dann schon 360 000 Borkenkäfer sein, und es sind ein vielfaches von 100 Weibchen im Wald. Ganz unvorhergesehen kommt das Ganze, das sich nicht nur für Blumberg zur Katastrophe auswachsen kann, allerdings nicht. Schon nach den Orkanen Vivian und Wiebke Anfang 1990 hatten Klimaforscher mehr solcher Ereignisse vorausgesagt, mit wärmeren Sommern und auch wärmeren Wintern. Und ihre Prognosen treffen ein.