Ernste Minen im Gemeinderat: Der Borkenkäfer hat dem Blumberger Stadtwald diesen Sommer derart zugesetzt, dass die Forstleute jetzt schon fast den gesamten normalen Jahreseinschlag leisten mussten. Aktuell seien sie bei 16 000 Festmetern, der gesamte Jahreseinschlag liege bei 20 000 Festmetern, sagte Blumbergs Kämmerer Jürgen Fischer.

- Kein Nasslager möglich: Den Forstleuten und Waldbesitzern bereitet Borkenkäferholz große Probleme: Anders als bei Sturmholz könnten die gefällten Stämmen nicht in einem Nasslager gelagert werden, das hätten sie mit den Forstleuten schon besprochen, erklärte Kämmerer Fischer. Für die Stadt bedeutet das Käferholz weniger Einnahmen, wahrscheinlich wird der Forsthaushalt noch in den Nachtragshaushalt einfließen, den Kämmerer Fischer jetzt in den Gemeinderat eingebracht hat.
- Besonders betroffen von den drei Blumberger Revieren ist Revierleiter Stefan Riedmüller der für das Revier Blumberg/Riedöschingen zuständig ist, das von der Länge über Riedöschingen, Zollhaus, Randen und Nordhalden bis zur Schweizer Grenze reicht.
- Riedmüller habe mit seinem Team bereits 4000 Festmeter Borkenkäferholz aufgearbeitet und habe noch weitere 3000 Festmeter Fichtenholz aufzuarbeiten, schilderte der Kämmerer dem Gemeinderat. Riedmüllers Revier liege damit schon fast beim gesamten Jahresumsatz von 7000 bis 8000 Festmetern.
- Zweiter trockener Sommer: Die ohnehin schon dramatische Situation im Wald wird verschärft, weil dies bereits der zweite trockene und heiße Sommer ist und sonst üblichen Grundwasservorräte überhaupt nicht aufgefüllt seien. Den Bäumen fehle das Wasser, deshalb könnten sie auch nicht mehr genügend Harz produzieren. Revierleiter Stefan Riedmüller hatte die Situation schon im Oktober vorigen Jahres so beschrieben: „Der Wald ist angerissen, wir brauchen Regen.“ Verbessert hat sich die Situation seitdem nicht.
Stadtwald
Rund 40 Prozent der fast 10 000 Hektar der Blumberger Gemarkung sind mit Wald bedeckt. Um den Wald kümmern sich seitens der Stadt die Revierleiter Wolfgang Schelb, Stefan Riedmüller und Patrick Egle mit fünf Vollzeit-Kräften, einem Lehrling und einer Halbtagskraft zusammen mit dem Kreisforstamt. (blu)