Samstagabend, 20.15 Uhr: Im Fernsehen startet beim Sender RTL die Castingsendung „Das Supertalent“. Viele Menschen aus der Region haben sich zur besten Sendezeit zugeschaltet. Einige Runden vergehen, ehe Patrick Bäurer aus Hondingen zusammen mit seiner Partnerin Aguska Mnich die Bühne betreten. „Wir möchten ein paar Tricks zeigen“, sagt Bäurer im kurzen Vorstellungsgespräch. Dann geht es auch schon los auf der Bühne. Aus einem Rucksack holen die beiden zwei Fußbälle hervor beginnen mit ihrer Duo-Fußball-Freestyle-Show. „Zweieinhalb Minuten dauerte unser Auftritt“, erinnert sich Bäurer am Montag im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

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Dreimal „Ja“ trotz Patzer

Im Fernsehen war davon jedoch nicht alles zu sehen. Eine entscheidende Szene war freilich zu sehen: Kurz vor Kür-Ende passierte ein Patzer. Bäurer erwischte den Pass seiner Partnerin während einer Drehung mit seinen Beinen nicht optimal und der Ball hüpfte davon. „Nicht schön, kann beim Freestyle aber immer mal passieren“, so Bäurer. Auf Nervosität will er es nicht schieben, große Bühnen ist der 27-Jährige gewohnt. Vielmehr sieht es als Risiko einer hohen Qualität der Show und den zahlreichen schwierigen Tricks, die eingebaut waren. Hunderte Stunden hatte das Duo mit der Vorbereitung auf diesen Moment verbracht, bestehend aus Ideenfindung, Choreografie, Musikauswahl und Training. Das honorierte dann am Ende auch die Jury mit drei „Ja“-Stimmen. Lediglich Michael Michalsky vergab ein „Nein“. Es habe ihn nicht mitgerissen, begründete er sein Urteil.

Letztlich reichte es aber doch nicht ganz. Am Ende der Show entschied sich die Jury gegen Bäurer und Mnich und sprach sich aus den vebliebenen Kandidaten für drei andere Talente aus, die in die nächste Runde einziehen dürfen.

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Trotzdem zufrieden

Bäurer zeigt sich zwei Tage nach dem Ausscheiden trotzdem zufrieden. „Unser Ziel war es nicht direkt nach dem Auftritt auszuscheiden. Es war ein tolles Erlebnis an so einer Show teilzunehmen und auf so einer großen Bühne aufzutreten.“ Alles sei fair abgelaufen und alle seien freundlich gewesen. Außerdem habe er seit der Ausstrahlung viele positive Rückmeldungen erhalten.

Neue Chance in Polen

Und so ganz aus dem Rennen sind die Freestyle-Talente noch nicht. Bereits am 30. Oktober gehen die beiden in der polnischen Variante der Sendung erneut an den Start. „Mit einer neuen Choreografie und neuen Details“, verrät Bäurer. Das Halbfinale findet in Warschau statt und wird live ausgestrahlt.

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Zukunftspläne

Und wie geht es sportlich weiter? Schon jetzt würden die Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft anlaufen. Nach zuletzt zwei zweiten Plätzen ist Bäurers Ziel dafür klar definiert: „Ich will den Titel gewinnen.“ Für seine 25-jährige Freundin, die das bei den Frauen bereits geschafft hat, geht es demnächst an die Titelverteidigung. Termine für zahlreiche Auftritte und Shows in den Niederlanden, im Amerika oder in Afrika stehen ebenfalls bereits fest. Viel Zeit in seiner Heimat Hondingen zu verbringen, bleibt dem 27-Jährigen daher nicht mehr.

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Manchmal ist er noch drei bis vier Wochen am Stück zuhause. „Ansonsten sind wir viel unterwegs.“ Und seit Bäurer und Mnich als Duo auftreten – ein Alleinstellungsmerkmal in der Szene – seien Buchungs- und Terminanfragen gestiegen. „Das wollen wir in Zukunft weiter ausbauen“, sagt Bäurer. Und die Chancen, dass das klappt, stehen nicht schlecht.

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Harte Arbeit

Bereits jetzt verbucht Bäurer 20.000 Fans in den verschiedenen sozialen Netzwerken. Mnich kommt auf über 600.000. Durch Auftritte in TV-Shows und die vielen kurzen Trick-Videos im Internet kommen täglich weitere Fans hinzu. Dahinter steckt harte Arbeit. „Wir trainierten zweimal täglich jeweils zwei Stunden lang“, so der Leistungssportler. Hinzu kommt der Aufwand für die Pflege der einzelnen Kanäle in den sozialen Medien, Wettkämpfe, Workshops, Terminplanung, Reisen und Auftritte. „Fünf Jahre will ich das auf jeden Fall noch machen“ sagt er. Denn wie im Leistungssport generell, sei solch hohes Niveau nicht ewig zu halten. Und danach? Da kann er sich ein geregeltes Berufsleben im Bereich Sportmanagement gut vorstellen. Das hat er studiert und die nötigen Kontakte und Netzwerke in der Sportbranche kann er dank seinem Erfolg als Freestyler jetzt schon knüpfen.

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