Was sich im Juli 2021 in der Blumberger Vogtgasse ereignet hat, das werden die Bewohner sicher nie vergessen: Der 47-jährige Matija P. demolierte mit einem Bagger ein fast fertiggestelltes Wohnhaus in der Straße. Mit dem Baggerarm riss er Geländer hinab, ganze Balkone und zerdrückte Fensterscheiben wie bei einem Spielzeughaus in Scherben. Danach stieg er aus und ging von dannen.
Prozesstermin steht fest
Der Prozess soll ihm am Donaueschinger Amtsgericht gemacht werden. Von dort kam jetzt die offizielle Anklage-Eröffnung: „Mit Beschluss vom 21. Juni 2022 hat die zuständige Strafrichterin Summ die Anklage wegen Zerstörung von Bauwerken zur Hauptverhandlung zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet“, schreibt Amtsgerichts-Direktorin Birgit Reerink. Den Termin habe man auf Donnerstag, 25. August, um 13.30 Uhr festgelegt.
Hoher Schaden
P. wird von der Konstanzer Staatsanwaltschaft angeklagt. Mit dem Bagger habe er einen Schaden in Höhe von etwa einer dreiviertel Million Euro verursacht, hinzu kommen noch die Mietausfälle. Denn eigentlich wären die Bewohner schon früher eingezogen, hätte der Angeklagte nicht das Haus demoliert.
Warum das Amtsgericht?
Die Tat wird vor dem Amtsgericht Donaueschingen verhandelt, weil eine mögliche Strafe eine Haftstrafe von zwei Jahren wohl nicht übersteigt. Erst wenn ein Strafmaß von zwei Jahren nicht ausreicht und das Gericht sich anders entscheidet, geht die Sache vor das Landgericht.
Blumbergs Bürgermeister Markus Keller verurteilte die Tat zuletzt. Es sei generell zu verurteilen, wenn fremdes Eigentum zerstört wurde, sagt er im April. Er habe auch nicht nachvollziehen können, dass der Baggerfahrer im Anschluss an seine Tat in den sozialen Medien als eine Art Robin Hood gefeiert wurde.
Warum die Zerstörung?
Als Motiv für seinen Kurzschluss mit dem 25-Tonnen-Baugerät gibt der Baggerfahrer im Gespräch im August 2021 an, jahrelang ausgenutzt, erpresst und für seine Arbeit nicht bezahlt worden zu sein, bis er einfach nicht mehr konnte. „Das ist ein Schneeballsystem einer Baumafia“, sagte er damals.
