Ein schlimmes Schicksal ereilte die Bewohner des Fützener Hölzlehofs am Abend des 9. Juli bei einem Großbrand, bei dem weite Teile des Gebäudes in Flammen aufgingen. Sie verloren innerhalb von drei Jahren bereits zum zweiten Mal aufgrund eines Feuers ihre Bleibe.

Jörg Kluge, Pressesprecher Polizeipräsidium Konstanz.
Jörg Kluge, Pressesprecher Polizeipräsidium Konstanz. | Bild: Cian Hartung

Die Polizei hat nun die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. „Die Ermittlungen laufen noch, aber es verdichten sich die Hinweise, die auf eine fahrlässige Brandstiftung schließen lassen“, wie Jörg-Dieter Kluge vom Polizeipräsidium Konstanz auf SÜDKURIER-Anfrage mitteilt.

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Erst 2019 war in der Nacht zum 1. Mai auf dem Hölzlehof bei Fützen ein Ölofen aufgrund eines technischen Defekts in Brand geraten und hatte die Feuerwehr auf den Plan gerufen. Die Flammen sowie die starke Rauchentwicklung hatten die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Wohngebäudes zunächst unbewohnbar gemacht.

Aufnahme aus dem Jahr 2019. Schon damals hat es auf dem Hölzlehof gebrannt.
Aufnahme aus dem Jahr 2019. Schon damals hat es auf dem Hölzlehof gebrannt. | Bild: Reiner Baltzer

Die Gemeinde kümmerte sich um die Unterbringung der Bewohner Gertrud Schilling und ihren Sohn Michael, die damals zunächst für einige Tage in einem Fützener Gasthof unterkommen konnten, bevor eine andere Bleibe gefunden war.

Hof wieder aufgebaut

Sie ließen ihr Haus wieder herrichten, wobei die Arbeiten auch die Errichtung einer Brandwand zwischen Wohnhaus und dem direkt angrenzenden Wohnhaus umfassten, um im Falle eines Brandes das Übergreifen des Feuers von einem Gebäudeteil auf den anderen zu verhindern.

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Die letzten Arbeiten wurden erst vor kurzem abgeschlossen und die beiden Bewohner mussten insgesamt vier Mal ihre Unterkunft wechseln, bis sie schließlich wieder in ihr Haus einziehen konnten. Nachdem sie fast ihr ganzes Leben lang keine Heizung auf dem Hölzlehof hatten, sorgte nach der Sanierung eine Flüssiggasheizung für Wärme und warmes Wasser, wie die Schwester der Bewohnerin berichtet.

Über 100 Einsatzkräfte vor Ort

Am vergangenen Samstagabend schlug das Schicksal erneut zu. Der Brand entstand im Ökonomieteil, der sich bereits im Vollbrand befand, als die um 20.50 Uhr alarmierte Feuerwehr wenig später eintraf.

Mit 110 Einsatzkräften bekämpften mehrere Feuerwehrabteilungen den Großbrand und konzentrierten sich vornehmlich auf den Schutz des Wohnhauses. Dennoch wurden erhebliche Teile davon in Mitleidenschaft gezogen, sodass der Hölzlehof erneut unbewohnbar ist und die beiden Bewohner ein neues Zuhause auf Zeit suchen.

Die Brandruine des abgebrannten Ökonomiegebäudes nach dem Feuer.
Die Brandruine des abgebrannten Ökonomiegebäudes nach dem Feuer. | Bild: Simon Bäurer

Nachdem die ersten Tage mit einer Unterbringung im Gasthaus Kranz in Riedböhringen überbrückt werden konnten, ist dank der Unterstützung bei der Suche durch die Stadt Blumberg nun zumindest übergangsweise eine neue Bleibe gefunden.

Neue Wohnung sollte barrierefrei und von Dauer sein

Längerfristig suchen die Beiden allerdings eine ebenerdige und barrierefreie Wohnung, da die 84-jährige Bewohnerin gehbehindert und nur eingeschränkt mobil ist. „Ein so häufiger Umzug wie beim letzten Mal ist ihr nicht mehr zumutbar“, schildert ihre 82-jährige Schwester Annemarie Hilbert. Der Schock sitze tief und habe beide Bewohner sehr mitgenommen.

Wer eine entsprechende Unterkunft anbieten möchte, kann sich an Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy unter der Telefonnummer 07702/51120 wenden.