Von einem ruhigen Start in die neue Woche können Sven Dorn, Schulleiter des Schulverbunds aus Realschule und Werkrealschule sowie Felix Taubenmann, Schulleiter der direkt neben der Realschule gelegenen Eichberg-Grundschule derzeit nur träumen.
Für sie beginnt der Montagmorgen seit nunmehr drei Wochen in Folge immer mit Frust und Ärger, da Unbekannte bislang jedes Wochenende aufs Neue ihr Unwesen auf dem Schulgelände treiben und mit ihrer Aggressivität bereits erheblichen Schaden angerichtet haben.

Nach dem Wochenende des 19. und 20. März waren erstmals die Folgen roher Gewalt sichtbar: Am Realschulgebäude war der Briefkasten im Eingangsbereich aus der Wand herausgerissen worden. Zudem waren mehrere Mülleimer aus ihren Halterungen gerissen oder getreten worden.
Scheibe geht zu Bruch
Die Gewaltbereitschaft setzte sich am darauf folgenden Wochenende fort, als an mehreren Klassenzimmern der Realschule Fensterscheiben eingeschlagen wurden und auch eine Scheibe des Gebäudes der Energieversorgung Südbaar zu Bruch ging. Auch am vergangenen Wochenende wurde erneut sinnlos gewütet: Auf der Gebäuderückseite der Realschule wurden mehrere Scheiben eingeschlagen.
Während bei einigen Scheiben lediglich die Außenscheibe der doppelt verglasten Fenster kaputt ging, durchschlug ein großer Stein beide Scheiben eines Oberlichts und landete, umgeben von einem Scherbenhaufen, im Lehrerzimmer.
„Die Stadt Blumberg ist erschüttert über so viel rohe und sinnlose Gewalt.“Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy
Zeitgleich wurde auch an der Eichbergschule am Gebäude der Ganztagesbetreuung eine Scheibe eingeschlagen. In Summe belaufen sich die Schäden der vergangenen drei Wochenenden, die allesamt der Polizei gemeldet wurden, inzwischen auf etwa 10.000 Euro.

Der Ärger bei allen Betroffenen ist groß. „Die Stadt Blumberg ist erschüttert über so viel rohe und sinnlose Gewalt“, wie Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy mitteilt. Leider sei dies jedoch kein Einzelfall und auch in der Vergangenheit habe man bereits mehrfach erhebliche Beschädigungen an öffentlichen Gebäuden verzeichnen müssen. „Das ehemalige Jugendhaus steht dabei sinnbildlich für die große Zerstörungswut einzelner Kinder und Jugendlicher.“
Stadt stellt Strafanzeige
Aber auch an der Stadthalle gab es erst kürzlich unsägliche Schmierereien. Die Stadt habe Strafanzeige gestattet und hoffe, die Täter aufgrund von Zeugenaussagen zu fassen. Das Bestreben ist groß, die Situation schnellstmöglich zu verbessern. Hierfür seien jedoch intensive Gespräche mit mehreren Beteiligten nötig, die bereits am Laufen seien, so Nicole Schautzgy.
Indessen versucht die Stadtverwaltung im Schulterschluss mit den Schulleitern und Lehrkräften, der Schulsozialarbeit sowie Jugendreferent Sasa Hustic, auf Aufklärung zu setzen. Die Vorfälle werden daher sowohl in den Schulen als auch in der Jugendarbeit thematisiert, um den Kindern und Jugendlichen bewusst zu machen, dass es sich dabei nicht um belanglose Streiche handelt, sondern die Täter eine Straftat begehen.

Das Thema beschäftige auch viele Jugendliche, die sich dann mit Fragen und Gesprächsbedarf an ihn wendeten, sagt Jugendreferent Sasa Hustic. Es dürfe keinesfalls eine Entschuldigung für solche Zerstörungswut sein, aber seit Beginn der Pandemie mit der erheblichen Einschränkung der sozialen Kontakte, fehlenden Angeboten zur Freizeitgestaltung sowie deutlich reduzierten Vereinstätigkeiten sei unter einigen Jugendlichen ein gestiegenes Aggressionspotenzial festzustellen.
Sorge um den neuen Campus
Sorgen bereitet der Stadtverwaltung der anhaltende Vandalismus auch mit Blick auf den neuen Schulcampus. Da hier ebenfalls wieder Schäden zu befürchten seien, müsse man sich schon jetzt Gedanken machen, welche Gestaltung hier zielführend sein könne, richtet Nicole Schautzgy den Blick nach vorne.