Ein 44-Jähriger soll am Samstag, 15. Januar, „von einer Personengruppe niedergetreten“ worden sein. So zumindest hat es das Polizeipräsidium Konstanz am folgenden Tag vermeldet. Der 44-Jährige habe schließlich am Boden liegend weitere Tritte von der „größeren Personengruppe“ hinnehmen müssen.
Der Fall wird in der Gemeinde bis heute diskutiert. Vor allem, weil sich nicht wenige die Frage stellen, wie sicher es im Ort noch ist, wenn zur frühen Abendzeit seitens der Polizei solche Vorgänge protokolliert werden.
Der SÜDKURIER hat in dem Fall nun recherchiert. Klar ist: Es war alles ganz anders, als es sich zunächst für die Beamten dargestellt hat. Das räumt auf Nachfrage auch der Sprecher des Polizeipräsidiums, Jörg-Dieter Kluge, ein.
So schildert die Polizei den Fall nun
Tatsächlich soll sich laut Kluge Samstagabend dies zugetragen haben: Zwei jugendliche Mädchen hätten an einer Bushaltestelle gewartet, um von Freunden zu einer Geburtstagsfeier eines 18-Jährigen abgeholt zu werden. Dort seien sie von dem 44-Jährigen, der laut Polizei betrunken war, belästigt worden. Freunde der Mädchen, die hinzukamen und deeskalierend auf den Mann einwirken wollten, sollen verbal von ihm angegangen worden sein.
Verfolgt bis zur Geburtstagsparty
Als sich die Gruppe der Jugendlichen von der Bushaltestelle entfernen wollte, sei ihnen der 44-Jährige bis vor das Haus, in dem die Geburtstagsfeier stattgefunden hat, gefolgt. Auch dort ist er laut Kluge weiterhin durch aggressives Verhalten aufgefallen.
Mehrere Besucher der Party seien schließlich aus dem Haus nach draußen gekommen, wo es dann zur körperlichen Auseinandersetzung mit dem 44-Jährigen gekommen sei.
Offenbar nur leichte Verletzungen
Auf Nachfrage betont Kluge, dass der zunächst auch von der Polizei als Opfer eines Angriffs bezeichnete Mann selbst nur sehr leicht verletzt worden sein soll.
Die Ermittlungen in dem Fall stünden nun kurz vor dem Abschluss. Inwieweit sich der Mann wegen Vortäuschens einer Straftat und Belästigung verantworten wird müssen, entscheide letztlich die Staatsanwaltschaft, so Polizeisprecher Kluge gegenüber dem SÜDKURIER.