„Bärlauch hat so eine Gewalt“, schwärmt Ulrike Bank-Kramer beim Anblick vieler junger Bärlauchtriebe, die im Wald am Buchberg bei Donaueschingen aus dem Boden sprießen. Sie denkt dabei an die vielen wertvolle Inhaltsstoffe und positive Wirkungen auf die Gesundheit. Und dann sind da noch der Geschmack und der Geruch, ähnlich wie Knoblauch, nur intensiver, dafür von Mitmenschen nicht so lange wahrnehmbar.
Die Kräuterexpertin kennt viele Plätze in der Region, wo im Frühjahr leckerer Bärlauch wächst. Ende Februar gehe die Sammelsaison in der Bodenseeregion los, Mitte März fällt hier der Startschuss und noch ein wenig später sei es in höheren Lagen des Schwarzwaldes so weit. „Das ist doch toll, so kann man mehrere Monate lang frischen Bärlauch ernten.“
Ganz aktuell findet man das beliebte Kraut direkt bei Donaueschingen. Am Buchberg zum Beispiel, entlang der Fahrstraße im Wald strecken sich auf großen Flächen unzählige Bärlauchblätter der Sonne entgegen. Es scheint, als sei hier genug für alle da.
Tipps für das Bärlauch-Sammeln
„Aber man darf immer nur einen Handstrauß für den Eigenverbrauch sammeln“, sagt die 61-Jährige. Das soll die Bestände bewahren. In Naturschutzgebieten sei das Sammeln ganz verboten. Auch würde die Kräuterexpertin den Bärlauch entlang von Wegen und Straße sowieso eher meiden, da hier viele Hunde mit ihren Herrchen und Frauchen unterwegs sind.

Wer aber ein geschütztes Bärlauch-Plätzchen findet, kann sich dort bedienen. Wichtig sei dabei, so Bank-Kramer, beim Sammeln umsichtig vorzugehen, nicht ganze Büschel achtlos und samt Zwiebel auszureißen und nicht alles von einem Punkt zu ernten, sondern besser an mehreren Stellen.
Generell fühlt sich Bärlauch unter Laubbäumen wohl, an nicht zu trockenen Stellen. Geerntet werden können die Bärlauch-Blätter, vor allem die jungen seien besonders schmackhaft. Aber auch die weißen Blüten, die später in der Mitte an einem Stiel nach oben wachsen. „Die schmecken allerdings nicht mehr so intensiv“, weiß die 61-Jährige.

Aber es ist Vorsicht geboten!
Bärlauch habe aber auch Nachtweile. „Manche Menschen können allergisch reagieren.“ Außerdem gebe es Unverträglichkeiten. „Wer Bärlauch sammelt, muss sich dabei absolut sicher sein“, so die Kräuterexpertin. Denn: Bärlauch hat einige Verwechslungspartner, Gewächse die sehr ähnlich aussehen und teils äußerst giftig sind und schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können.
Das seien einerseits die Maiglöckchen und die Herbstzeitlosen, so Ulrike Bank-Kramer. „Oft wird aber der Aronstab vergessen“, fügt sie hinzu. Auch dieser sei sehr giftig. „Wer sich da nicht sicher ist, sollte Bärlauch besser im Laden oder auf dem Markt kaufen.“
Außerdem bestehe die Möglichkeit, Bärlauch im eigenen Garten zu kultivieren. Einmal gepflanzt vermehrt er sich und treibt jedes Jahr neu aus.

Mehr als nur Pesto
Für Ulrike Bank-Kramer ist Bärlauch ein in der Küche vielseitig einsetzbares Gewächs. Pesto, die wohl am weitesten verbreitete Verwendungsmöglichkeit, liebt sie zwar auch, „aber ein Glas reicht mir sehr lange.“ Daher bereitet sie die schmackhaften Blätter gerne frisch zu. Das ist eines ihrer Lieblingsrezepte:
Zutaten für zwei Personen:
- 150 Gramm breite Nudeln
- 50 Gramm Bärlauch (entspricht etwa einem Handstrauß)
- 200 Gramm kleine Tomaten
- ein Esslöffel Sonnenblumenöl
- 200 Gramm Frischkäse
- 100 Milliliter Nudel-Kochwasser
- Gewürze
Zubereitung
- Öl erhitzen und darin Bärlauch und Tomaten kurz anschwitzen.
- Frischkäse und Nudelwasser dazugeben und aufkochen lassen.
- Mit Salz, Pfeffer und Gewürzen nach Belieben abschmecken und mit etwas Parmesankäse servieren.
Bärlauch und andere Kräuter kennenlernen
Für alle, die sich eine exakte Bestimmung von Bärlauch und anderen interessanten Frühlingskräutern noch nicht zutrauen, oder eine Einstiegsmöglichkeit in das Thema suchen, bietet Ulrike Bank-Kramer am Sonntag 26. März, eine zweistündige Kräuterwanderung an.
Treffpunkt ist um 10 Uhr, beim Wohnmobilstellplatz in Hüfingen. Die Teilnahme kostet acht Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.