Lange Zeit mussten Fans der bewegten Leinwandbilder ausharren, bis auch in Donaueschingen wieder Filme im Kino zu sehen waren. Während der Lockdowns mitten in der Pandemie war an einen Gang ins Kino nicht zu denken. Zu viele Menschen zu dicht aufeinander – und das zu lange Zeit.

Wieder Leben eingekehrt

Im September ist im alten französischen Kino in der Friedhofstraße wieder richtig Leben eingekehrt. Das Cinebaar, mit Betreiber Leopold Winterhalder vom Krone-Theater in Titisee-Neustadt, und auch das Guckloch Kino zeigen wieder Filme in dem Gebäude.

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Guter Start

„Das Programm ist richtig gut angelaufen und toll angekommen“, sagt Henry Probst vom Guckloch-Kino. Über 50 Leute seien zum Auftakt nach den pandemiebedingten Schließungen im Kino gewesen. „Das hing auch mit dem Film zusammen. Er ist schon sehr bekannt und wurde in den Medien diskutiert“, sagt Probst. Mit der Besucheranzahl für die erste Vorstellung spricht er von „einem sehr guten Start.“

Was es zu beachten gilt?

Aber wie sieht ein Kinobesuch in diesen Zeiten überhaupt aus? Sicher gibt es hier auch einiges zu beachten: „Wir verlangen 2G“, erklärt Probst. Besonders das Guckloch-Kino in Villingen habe große Probleme mit gefälschten Testnachweisen gehabt, weshalb man sich insgesamt zu diesem Schritt entschlossen habe: „Nur geimpft oder genesen darf man zu einer Vorstellung kommen.“ Zudem gilt: „Während der Vorführung muss die Maske getragen werden“, so Probst. Das sei zwar unangenehm, funktioniere aber ohne Probleme. Und was die maximale Besucheranzahl betrifft: „Es besteht keine Begrenzung mehr, da wir die Eingangsprüfung und die Maskenpflicht im Kinoraum haben.“

Ärger wegen der Regeln?

Richtigen Ärger habe es wegen der Bedingungen auch noch nicht gegeben: „Beim letzten Film war eine Reihe jüngerer Leute ohne irgendwelche Bescheinigungen hier. Ohne die Nachweise mussten wir sie wieder wegschicken. Die waren dann schon ein bisschen sauer.“ Meist würden die Leute schnell nach Hause geschickt, um den Nachweis noch zu holen.

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„Sonst haben wir keine Probleme. Allerdings etwas, das eben schade ist“, sagt Probst. Üblicherweise habe man sich nach dem Film in der Aula versammelt, etwas getrunken und über den Film gesprochen. Das Kino als Treffpunkt. Das gebe es zwar weiter, aber Gemütlichkeit will derzeit nicht wirklich aufkommen: „Das leidet durch die Maskenpflicht. Die Leute bleiben einfach nicht so lange.“

Henry Probst vom Guckloch am Projektor des Kinos.
Henry Probst vom Guckloch am Projektor des Kinos. | Bild: Jakober, Stephanie

„Es macht Spaß“

Man habe viele Rückmeldungen bekommen, dass etliche Leute noch gar nicht mitbekommen haben, dass das Kino wieder geöffnet sei. Froh darüber ist natürlich auch das Guckloch-Team selbst: „Wir haben uns richtig darauf gefreut, dass es wieder losgeht. Es macht Spaß, wieder Kino zu machen. Und das wird durch die positive Resonanz der Leute bestätigt.“

Auch im Cinebaar?

Froh, dass man wieder offen haben kann, ist auch Leopold Winterhalder. Die Resonanz nach der Öffnung sei gut gewesen, „klar ist der Besuch ausbaufähig“, sagt er. Er sei „fast zufrieden.“ Die Situation müsse sich jetzt nach den starken Einschränkungen durch die Pandemie erst wieder einspielen: „Wir steigern uns da langsam“, sagt Winterhalder.

Leopold Winterhalder: „Wir haben derzeit wieder Programm im Angebot, allerdings vorerst immer nur an zwei Tagen, meistens Freitag ...
Leopold Winterhalder: „Wir haben derzeit wieder Programm im Angebot, allerdings vorerst immer nur an zwei Tagen, meistens Freitag und Samstag.“ | Bild: Simon, Guy

Was bedeutet das?

Wie sieht die langsame Steigerung genau aus? „Wir haben derzeit wieder Programm im Angebot, allerdings vorerst immer nur an zwei Tagen, meistens Freitag und Samstag. Wir sind da vorsichtig gewesen.“ Voraussichtlich ab November soll wieder in das reguläre Programm eingestiegen werden.

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Gefälschte Tests

Im Cinebaar gelten die 3G-Regeln. Das bedeutet, Kinogänger müssen entweder geimpft, genesen oder getestet sein. „Im Kino gilt weiterhin die Maskenpflicht. Es war allerdings die Rede davon, dass man im Oktober auf 2G runtergeht.“ Probleme mit gefälschten Tests habe es indes noch nicht gegeben: „Hier noch nicht, in Neustadt war es einmal der Fall.“ Bisher habe sich Winterhalders Sohn um die Kontrolle gekümmert, „und der arbeitet im Testzentrum in Neustadt“. Fälschungen erkenne er daher schnell.

Probleme mit Maskenverweigerern oder Corona-Leugnern habe es bislang nicht gegeben: „Die Leute, die kommen, die wissen, welche Regeln hier gelten. Die das nicht wollen, die bleiben zuhause“, erklärt Winterhalder.

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Wie steht es um die Branche?

Winterhalder hat Kontakte in die Branche. Probleme habe es vor allem bei den kleineren Kinos, wie etwa dem Cinebaar, gegeben. „Das sind kleinere Häuser, die viel Kunstkino machen. Die haben schon Probleme“, erklärt er. Allerdings seien jetzt die Ferien vorbei, „und langsam steigert es sich auch hier wieder.“ Wie er sagt, habe er noch von keinem Kino gehört, das coronabedingt habe schließen müssen. „Gerade in unserem kleinen Verband ist das eine gute Nachricht.“