Das erste Auto von Helmut Merz war ein Renault 4, der nach etwas mehr als einem Jahr nach einem Unfall zum Totalschaden wurde. 1970 kam dann der Opel Kadett A. Den Gebrauchtwagen konnte der damals 20-jährige Malergeselle, der das Handwerk von seinem Vater Walter erlernt hat, dank seiner Ersparnisse bar bezahlen. Mit diesem Fahrzeug hat Merz in kurzer Zeit viel erlebt.

Mit Begeisterung denkt der Donaueschinger Malermeister im Ruhestand Helmut Merz heute noch an seine Fahrt mit dem Kadett nach Hamburg zu ...
Mit Begeisterung denkt der Donaueschinger Malermeister im Ruhestand Helmut Merz heute noch an seine Fahrt mit dem Kadett nach Hamburg zu einem Bundesliga-Heimspiel seines HSV. Er weiß auch noch die Namen der Spieler. | Bild: Simon Wöhrle

Die erste große Fahrt mit dem Kadett A, auf der das Bild entstand, war im August 1970. Gemeinsam mit einem Freund fuhren von Donaueschingen nach Hamburg. Die beiden waren auf dem Weg zu einem Bundesligaspiel seines Herzensvereins, wie der Anhänger an der Heckscheibe zeigt: den Hamburger SV, für den damals noch Uwe Seeler Tore schoss. Da Bild zeigt Merz bei einem Zwischenstopp in Weinheim an der Bergstraße, wo er am Morgen seine Großeltern besucht hatte, bevor es weiter in die Hansestadt ging. Er erinnert sich genau an diesen Tag, es war der zweite Spieltag. Das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach endete in einem 2:2 Unentschieden, die Nacht verbrachte Merz in seinem Auto, bevor er am nächsten Tag die fast 800 Kilometer lange Heimreise antrat.

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Nur wenige Wochen später begleitete der Kadett ihn auf die nächste Reise, auf das Münchner Oktoberfest, wo er einen Freund besuchte. Auch diese Nacht hat er anschließend im Auto verbracht, trotz ungemütlicher Sitzeinstellung. Ein weiteres Abenteuer führte ihn 1971 in die Schweiz nach Ascona. Am Lago Maggiore schlief er dann allerdings nicht erneut im Auto, sondern im mitgebrachten Zelt.

Auf die Seite kamen Rallye-Streifen

Das äußere Erscheinungsbild seines Fahrzeugs hat der Maler selbst verändert. Auf die Seite kamen Rallye-Streifen, das Dach wurde im Kunstleder-Look gestaltet. „Der Maler kann da viel machen“, sagt Merz. Die Bauteile aus Chrom hat er stets gut gepflegt, einen Aufstecker am Auspuff hat er nachträglich angebracht. Bereits nach etwa drei Jahren trennte Merz sich wieder von seinem Kadett A, der Nachfolger wurde ein Opel Manta.

Das DS-Kennzeichen hat Helmut Merz sich zumindest teilweise bewahrt. Trotz der Kreisreform 1971 trägt ein Anhänger, den er von seinem Vater übernommen hat, immer noch das alte Kennzeichen.