Hinter zwei Donaueschinger Optikgeschäften, beide in der Karlstraße beheimatet, liegt ein turbulentes Jahr. Bei Optic Meyer schlug im Juli ein kriminelles Duo zu, klaute während den Öffnungszeiten teure Brillen und flüchtete spektakulär. Doch am Ende wurden die beiden von der Polizei geschnappt.
Bereits im Februar wurde Optik Milbradt Opfer von Einbrechern. In der Nacht vom 18. auf den 19. Februar hebelten die Täter erst die Eingangstüre des Landengeschäfts in zentraler Lage auf und nahmen fast alle Brillen und Lupen mit. Die Täter kamen in der Nacht, im Schutze der Dunkelheit. Der Schaden: Rund 100.000 Euro.

Während sich das Diebes-Duo bei Optic Meyer schon bald vor dem Schöffengericht in Villingen-Schwenningen für ihre Tat verantworten muss, stellt sich die Frage, wie es im Fall von Optik Milbradt weiterging. Gibt es auch hier Ermittlungserfolge?
Ermittlungen eingestellt
Leider nein, so lautet die Bilanz über ein halbes Jahr später. „Ich habe vor etwa zwei Monaten ein Schreiben von der Staatsanwaltschaft bekommen, dass die Ermittlungen eingestellt wurden“, teilt Geschäftsinhaber Markus Milbradt jetzt mit. Genau kann er sich nicht mehr daran erinnern. Das Schreiben hat er nämlich sogleich entsorgt, wie er verrät. Er sei schon etwas enttäuscht, aber eigentlich sei es ihm von Anfang an klar gewesen, dass die Ermittler keine Täter finden werden. „Es gab einfach keine Spuren oder Hinweise“, zeigt er Verständnis für die Beamten. Weder Fingerabdrücke noch andere Hinweise konnten am Tatort gefunden werden.

„Die Ermittlungen wurden Mitte Juli eingestellt“, bestätigt diesen Sachverhalt auch Andreas Mathy, erster Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Konstanz. Man habe keinerlei Hinweise auf die Täter finden können. Und das, obwohl ein großes Repertoire an kriminaltechnischen Untersuchungen und anderer Ermittlungsmethoden zum Einsatz kamen. Zu kriminaltechnischen Untersuchungen zählen zum Beispiel die Spurensicherung, DNA-Untersuchungen oder die Untersuchung von Finger- oder Werkzeugspuren.
Spurensuche nach Handydaten
„Und es wurden Funkzellen ausgewertet“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter. Damit wird versucht, über Verbindungsdaten von Mobilfunkgeräten Hinweise zu möglichen Tätern oder Bewegungsmuster zu finden. Doch auch dieser Ansatz habe keine Erkenntnisse gebracht, so Mathy.
Allerdings sei der Fall mit der Einstellung der Ermittlungen nicht ganz vom Tisch. Sollten neue Erkenntnisse oder Hinweise auftauchen, dann könnten die Ermittlungen wieder aufgenommen werden, stellt Andreas Mathy in Aussicht.
Optikgeschäfte im Visier von Einbrechern
Besteht also noch Hoffnung? Diese Frage beantwortet Markus Milbradt mit einem Lachen. Mit einer Aufklärung des Falls rechnet er nicht.
Er geht von einer gut organisierten und von Profis ausgeführten Tat aus. „Die Masche ist ja auch nicht unbekannt“, sagt der Optiker und erinnert sich an ähnliche Fälle in Rottweil, Villingen oder Neustadt. Was ebenfalls auf Profis hindeute: Bei der Tat seien keinerlei Spuren hinterlassen worden.

Dass das Diebesgut vielleicht irgendwann irgendwo auftaucht, etwa bei einer Onlineauktion, das schließt Markus Milbradt aus. „Die Brillen waren nicht registriert“, erklärt er, könnten damit auch nicht identifiziert werden, sollten sie irgendwo in den Umlauf gelangen. Und dass die mutmaßlichen Profis vor der Hehlerei vergessen, die Etiketten von Optik Milbradt abzumachen, sei ebenfalls eher unwahrscheinlich.
Großer Aufwand nach der Tat
Für ihn ist die Sache somit abgeschlossen. Der größte Teil des Schadens sei über die Versicherung abgegolten. Er selbst bleibt nur auf einem überschaubaren materiellen Schaden sitzen. Und drei Monate lang hatte er alle Hände voll zu tun, alles abzuwickeln, neue Ware zu bestellen und sein Geschäft wieder ins Laufen zu bringen.
„Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“, lautet seine Bilanz. Dass es ihn noch einmal trifft, davor hat er aber keine Angst.