Ausgestattet mit Hacke, Handschuhen und Spatel machen sich die Schülerinnen und Schüler an die Arbeit. Ihre Aufgabe: Bäume und Sträucher an dem Ufer der Donau pflanzen. Dahinter steckt ein Ziel. Die Realschule möchte sich als Naturparkschule zertifizieren lassen. Und das schon seit etwa sechs Jahren, so Daniela Kech-Reichhart, Lehrerin der Realschule und Teil des Naturparkschule-Teams der Schule.

Die Werkzeuge stehen für die Schüler bereit.
Die Werkzeuge stehen für die Schüler bereit. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

Um als Naturparkschule anerkannt zu werden, müsse man verschiedene Bausteine beziehungsweise Module erfüllen, so Kech-Reichart. Die Module setzen sich mit naturkundlichen und kulturbezogenen Themen auseinander, wie der Naturpark Südschwarzwald online schreibt.

Diese Drahthosen sollen die jungen Bäume vor dem Biber zu schützen.
Diese Drahthosen sollen die jungen Bäume vor dem Biber zu schützen. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

„Naturschutz darf nicht nur theoretisch bleiben“

Jede Jahrgangsstufe der Realschule hat ein eigenes Projekt, erklärt Kech-Reichart. Beispielsweise gehen die Klassen der achten Jahrgangsstufe, die Trekkingklassen, auf eine mehrtägige Wanderung. Das Ziel sei es, die Schüler zu erreichen und für die Natur und deren Schutz zu begeistern. Man wolle den Kindern Naturschutz über die Theorie hinaus beibringen, so die Lehrerin.

Lehrerin Daniela Kech-Reichart begleitet das Projekt und will ihre Schule als Naturparkschule zertifizieren lassen.
Lehrerin Daniela Kech-Reichart begleitet das Projekt und will ihre Schule als Naturparkschule zertifizieren lassen. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

Um als Naturparkschule zertifiziert zu werden, müssen die Projekte außerdem jährlich stattfinden. Zusätzlich muss ein langfristiges Projekt über mindestens drei Jahre laufen. Die Realschule hat sich für das Großprojekt Wasser und Gewässer entschieden.

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Diesem widmen sich die neunten Klassen, indem sie das Ufer der Donau mit Bäumen und Sträuchern bepflanzen. Unterstützt wird das Projekt vom Schwarzwaldverein, der Angelvereinigung Donaueschingen-Pfohren und dem Wasserwirtschaftsamt. Doch warum ist die Bepflanzung nötig?

Hoch motiviert teilen sich die Jugendlichen die Arbeit auf. Diese Schüler bereiteten die Drahthosen vor.
Hoch motiviert teilen sich die Jugendlichen die Arbeit auf. Diese Schüler bereiteten die Drahthosen vor. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

Das erklärt ein Vor-Ort-Termin mit den Neuntklässlern an der jungen Donau auf Höhe des Kreistierheims. Aufgrund der Klimaerwärmung heizt sich auch der Fluss auf, erläutert der Flussmeister Stefan Müller. Das große Problem dabei sei, dass die heimischen Fische den wachsenden Temperaturen nicht gewachsen seien.

Flussmeister Stefan Müller weist die Schüler ein.
Flussmeister Stefan Müller weist die Schüler ein. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

Die höchste Flusstemperatur, die in Donaueschingen gemessen wurde, betrug 27 Grad. Das sei für Forellen und Äschen tödlich. Schon ab 20 Grad hören diese Fischarten auf zu fressen, so der Flussmeister. Mit einer Beschattung des Wassers kann die Flusstemperatur bis zu fünf Grad gesenkt werden.

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Die Schule habe sich mit dem Thema Wasser und Gewässer für ein ideales Projekt entschieden, so Tilman von Kutzleben vom Schwarzwaldverein. Der Fachwart für Naturschutz sagt, dass es da sehr viel zu tun gebe und die Arbeit dringend notwendig sei. „Die Arbeit muss so oder so erledigt werden. Wir und die Schule klinken uns da ein.“ Laut von Kutzleben sei man bis zu fünfmal schneller als die Mitarbeiter der Behörde.

Der Fachwart für Naturschutz des Schwarzwaldvereins, Tilman von Kutzleben, begleitet das Projekt.
Der Fachwart für Naturschutz des Schwarzwaldvereins, Tilman von Kutzleben, begleitet das Projekt. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

Sträucher werden für den Biber gepflanzt

Neben heimischen Bäumen für die Beschattung des Flusses werden auch Sträucher gepflanzt, damit sich der Biber nicht an den frisch gepflanzten Bäumen bedient. Die jungen Bäume werden extra mit Drahthosen vor dem Flusstier geschützt.

Unter der Aufsicht der Mitglieder der Anglervereinigung hacken die Schüler Löcher in die Erde.
Unter der Aufsicht der Mitglieder der Anglervereinigung hacken die Schüler Löcher in die Erde. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

Die Schüler packen an diesem Vormittag von Anfang an voll mit an und scheuen keine Mühen. Hoch motiviert und mit Spaß an der Sache schlagen sie mit der Spitzhacke Löcher in den Boden und pflanzen die Bäume. Im Anschluss montieren sie sorgfältig den Drahtschutz und schützen die frischen Bäume mit Streugut.

Die Schülerinnen Nina Metzler (von links), Nelly Kohler, Maya Abraham und Anna Büttner finden das Projekt sehr gut.
Die Schülerinnen Nina Metzler (von links), Nelly Kohler, Maya Abraham und Anna Büttner finden das Projekt sehr gut. | Bild: Niklas-Marco Dinauer

„Man macht etwas Gutes für die Umwelt und die Tiere“, sagt Nina Metzler, Schülerin der neunten Klasse. Auch ihre Mitschülerinnen stimmen ihr voll und ganz zu und finden, dass mehr Schulen solche Projekte machen sollten. Es mache wirklich Spaß und sei wichtig, sind sich alle vier einig.