Die Inzidenz ist nun schon mehrere Tage unter 100. Sollte sich dieser Zustand bis Montag, 31. Mai, halten, dann stehen Lockerungen der Corona-Verordnungen an. Diese Lockerungen beinhalten, dass auch die Hotels im Kreis nicht nur Geschäftsreisende, sondern auch touristische Gäste beherbergen dürfen. Auf der Baar bereiten sich die Betriebe nun darauf vor.

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Alles geht auf

Im Hotel Öschberghof sei man präpariert auf die kommende Woche, erklärt Geschäftsführer Alexander Aisenbrey. Bereits seit März habe man dort wieder für Geschäftsreisende geöffnet. Die Zeit habe man genutzt, um alle Abläufe ins Laufen zu bekommen: „Jetzt ist alles parat.“ Alles, das bedeutet auch, dass wieder Plätze im Ösch Noir gebucht werden können. Das Vorzeige-Restaurant um Chefkoch Manuel Ulrich hatte es geschafft, in der letzten Ausgabe des renommierten Guide Michelin zwei der begehrten Sterne zu ergattern. Ein dortiger Besuch war zuletzt den Geschäftsreisenden vorbehalten, nun können auch wieder regulär Tische reserviert werden. Auch das Hüfinger Bel Nini öffnet erstmals am Montag wieder seine Pforten unter der Regie des Öschberghofs. Und auch der Golfplatz hat geöffnet, als kontaktarmer Sport mit den entsprechenden Abständen kein Problem an der frischen Luft.

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Aber wie wird das Testen im Hotel geregelt?

„Wir wollen nicht in jedem Restaurant nachfragen, ob auch ein Test vorliegt“, erklärt Aisenbrey. Die Gäste bewegen sich im Ressort zudem viel umher. „Es wird eine zentrale Station am Eingang geben.“ Dazu gehöre ein dauerhaftes Testangebot über die ganze Woche, sowie eine dauerhafte Kartei, in der die Angaben der Besucher festgehalten werden.

„Nur wegen dieses Wochenendes gehen uns rund 200.000 Euro verloren.“Alexander Aisenbrey, Geschäftsführer Hotel Öschberghof
„Nur wegen dieses Wochenendes gehen uns rund 200.000 Euro verloren.“Alexander Aisenbrey, Geschäftsführer Hotel Öschberghof | Bild: Öschberghof

Enttäuschung über Behörden

Von der Politik und den Behörden zeigt sich Aisenbrey enttäuscht: „In den Landkreisen ringsherum ist alles geöffnet. Und wir dümpeln zwischen 99,2 und 99,3 Inzidenz.“ Bei zwei Hotspots im Kreis hätte man hier die unternehmerische Größe haben sollen und sagen: „die sind durch. Ihr dürft öffnen.“ Das wäre für den Öschberghof auch locker am Wochenende bereits möglich gewesen: „Nur wegen dieses Wochenendes gehen uns rund 200.000 Euro verloren“, so der Hotelchef weiter. „Wir haben keine Richtlinie vorgegeben bekommen und erhielten sieben Monate keine Unterstützung.“ Jetzt werde man allerdings „die paar Tage auch noch rumkriegen.“

„Wir mussten uns ja auch mit dem Personal absprechen, das lange in der Kurzarbeit war. Die meisten haben ein halbes Jahr nicht ...
„Wir mussten uns ja auch mit dem Personal absprechen, das lange in der Kurzarbeit war. Die meisten haben ein halbes Jahr nicht gearbeitet.“Johannes Dury, Hotel Restaurant Lindenhof | Bild: Hotel Restaurant Lindenhof

Bereits vorbereitet

Im Bräunlinger Hotel Lindenhof hat man sich bereits vor zwei Wochen auf einen möglichen Öffnungstermin festgelegt und entsprechend vorbereitet. „Wir werden ab Mittwoch, 2. Juni, wieder öffnen“, sagt Johannes Dury. Aufgrund der Vorbereitungszeit habe man auch gut planen können: „Wir mussten uns ja auch mit dem Personal absprechen, das lange in der Kurzarbeit war. Die meisten haben ein halbes Jahr nicht gearbeitet.“

Besucher ansprechen

Auch im Lindenhof wurden Geschäftsreisende beherbergt, jetzt müssen indes alles Besucher getestet werden oder eben bereits sein: „Wir müssen die Besucher ansprechen, ob sie einen Test vorweisen können.“ Sollte es keinen geben, könne entweder im Lindenhof einer gemacht werden, „oder man geht schnell zum Test-Angebot in der Stadthalle.“ Dury geht davon aus, dass der ein- oder andere Besucher keinen Test haben wird. „Wir müssen schauen, wie es dann konkret aussieht. Wenn zwei Drittel ohne Test kommen, dann wird das extrem aufwendig und geht ins Geld.“ Man sei jetzt dennoch guter Dinge und freue sich auf die anstehende Öffnung.

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Immer wachsam bleiben

Es bleibe jedoch der Blick auf die Inzidenz: „Mit den neuen Regeln kommt man nicht hinterher, da muss man immer dranbleiben“, erklärt Dury. Die anstehende Öffnung ist ein erster Schritt, sollte die Inzidenz weiter sinken und unten bleiben, stehen eventuell weitere Lockerungen an. Die schnelle Veränderung sei allerdings „nichts Neues.“ Das sei zwar mühsam, aber man müsse immer wachsam bleiben und schauen. „Ich gehe davon aus, dass wir das problemlos schaffen.“

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Alles muss gerichtet werden

Auch in der Aasener Burg bereite man sich schon seit letzter Woche darauf vor, bald wieder öffnen zu können. „Da muss eben alles von Grund auf frisch gemacht und gerichtet werden. Das braucht schon seine Zeit“, erklärt Sommelier und Geschäftsführer Niklas Grom. Insgesamt sei man sehr glücklich und spüre die Euphorie unter den Mitarbeitern, die sich teilweise auch in Kurzarbeit befunden haben.

Bereits seit einer Woche bereiten sich Niklas (links) und Jason Grom mit den Mitarbeitern der Burg in Aasen auf eine mögliche Öffnung vor.
Bereits seit einer Woche bereiten sich Niklas (links) und Jason Grom mit den Mitarbeitern der Burg in Aasen auf eine mögliche Öffnung vor. | Bild: Simon, Guy

Tests keine große Sache

Die notwendigen Tests werden laut Grom „keine große Sache werden.“ In der Burg habe man viele Gäste, die vorab reservieren: „Das sind sicher an die 95 Prozent.“ Man könne daher zuvor auch schon die entsprechenden Informationen geben und einfacher kommunizieren, was zu tun sei. „Vorab ist das recht unkompliziert“, sagt Grom. Sollte einmal jemand doch keinen Test dabei haben, dann gebe es natürlich auch die Möglichkeit, sich direkt in der Burg testen zu lassen: „Eine Kollegin und ich haben eine entsprechende Fortbildung gemacht und dürfen Tests abnehmen und Bescheinigungen ausstellen.“

Auch in der Burg bleibe jedoch der morgendliche Blick auf die Inzidenz. Das Hauptproblem seien allerdings die Öffnungszeiten: „Da bereits um 21 Uhr geschlossen werden muss, lagern wir das Ganze zeitlich etwas weiter nach vorne. Die Gäste verbringen bei uns meist ein paar Stunden. Wenn wir früher beginnen, dann ist das besser.“