Es tut sich was bei der Müllabfuhr: Manches hat der Kreistag jetzt neu geregelt – und das hat konkrete Folgen für die Haushalte im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Erstmals sollen im nächsten Jahr auch Haushalte mit Nebenwohnsitz Müllgebühren im Schwarzwald-Baar-Kreis bezahlen. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Haushalte, die im Kreis veranlagt werden, um 2900 auf insgesamt 102.000. Im Kreistag wurden jetzt einstimmig die Müllgebühren für 2025 beschlossen.

Der Komposthaufen darf bleiben

Unstrittig war dabei, dass weiter auch selbst im eigenen Garten kompostiert werden darf. Zugleich lässt die Kreisverwaltung aber „abfallpolitische Gestaltung“ eine Senkung der Biotonnen-Gebühren einfließen, um den Anschluss ans Biotonnen-System attraktiver zu machen.

Die Gebührensätze bei den Behältergebühren für den Biomüll werden auf 40 Prozent der Restabfallgebühr, gemessen am Behälter mit 60 Litern und 14-täglicher Leerung (Haushalte) sowie der Behältergebühren Biomüll (Gewerbebetriebe) auf 40 Prozent der Restabfallgebühr begrenzt.

Weniger Biomüll in den Restmülltonnen

Dadurch soll vor allem erreicht werden, dass weniger Bioabfölle im Restmüll landen, sondern tatsächlich wie vorgesehen verwertet werden.

Unterm Strich wird die pauschale Jahresgebühr für Haushalte im Jahr 2025 im Schnitt um 14,3 Prozent steigen, während die Behältergebühr für den Bioabfall für Haushalte um 37,5 Prozent sinkt.

Biomüll wird günstiger, Restmüll teurer

Die Behältergebühr für den Restabfall für Haushalte steigt im gleichen Zeitraum um 3,7 Prozent. Beim Bioabfall für Gewerbebetriebe dürften die Gebühren im nächsten Jahr um 10,4 Prozent sinken, für den Restabfall Gewerbe allerdings werden sie um 3,1 Prozent steigen.

Selbstanlieferer werden zur Kasse gebeten

Eine beträchtliche Steigerung um 18,2 Prozent gibt es bei den Selbstanlieferergebühren für Hausmüll, Gewerbeabfälle und Sperrmüll. Teurer wird im nächsten Jahr auch die Anlieferung von Altholz (45,1 Prozent) und Bauschutt (35,1 Prozent).

Künftig soll mehr Biomüll in den Biotonnen im Kreis landen.
Künftig soll mehr Biomüll in den Biotonnen im Kreis landen. | Bild: Felicitas Schück

Erhöhte Verbrennungs- und Verwertungskosen für Restabfall und Sperrmüll wirken sich auf die Behältergebühren und die Selbstanlieferergebühren für Restabfall aus.

Weniger Einnahmen bei Altholz und Sperrmüll

Denn die gebührenpflichtigen Mengen für Altholz und Sperrmüll sinken stark, damit auch die bisherigen Gebühreneinnahmen. Damit ließen sich, so die Verwaltungsvorlage, Gebührenerhöhungen jetzt nicht vermeiden.

Dadurch ergeben sich gegenüber 2024 durchschnittliche Veränderungen von weniger als 10,3 Prozent bei der Jahresgebühr Haushalte, die Behältergebühr für den Restabfall steigt um 3,7 Prozent, die Behältergebühr Bioabfall Haushalte um 0,9 Prozent.

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Trotz einer stärkeren abfallpolitischen Gestaltung komme es, so merkt die Kreisverwaltung an, im Bereich der Jahresgebühren für Haushalte zu „moderaten Gebührenerhöhungen“.

Es gab nur wenige Wortmeldungen zu diesem Thema im Kreistag, bevor abgestimmt wurde.

Freude über den Kompost-Erhalt

So sagte Severin Graf (Freie Wähler), dass die Kalkulation insgesamt in Ordnung sei. „Gegen eine Biotonnenpflicht werden wir uns wehren“, erklärte Graf, der betonte, dass Eigenkompostierung nach wie vor möglich sein müsse. Martina Braun (Grüne) freut sich, dass Komposthaufen nach wie vor erlaubt sind. Anton Knapp erklärte, die SPD stimme der Satzung zu.