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„2018 war ein schwieriges Jahr“, fasste der Kreisvorsitzende Bernhard Bolkart des badisch-landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) bei der Generalversammlung des Kreisverbandes Villingen in St. Georgen die Lage zusammen. Viele Betriebe mussten angesichts der Dürre den Viehbestand verkleinern und Futter zukaufen. Und Bolkart befürchtet, dass das dicke Ende für die Eigenwasserversorger, die Waldbauern und die Regeneration des Grünlandes noch kommt.

Wohl hätten Bund und Land Dürrebeihilfen zugesichert, an die sei allerdings nur sehr schwer heranzukommen, informierte er. Derzeit sei die Bildung steuerfreier Rücklagen in der Diskussion und eine Erweiterung der Mehrgefahrenversicherungen wird erwogen. „Wir müssen selbst aktiv werden“, riet er zur Risikostreuung im Betrieb, denn Hoffnungsträger, egal welcher Art, seien nicht in Sicht.

Bolkart machte in seinem Tätigkeitsbericht die Landwirte auf die Düngeplanung aufmerksam, die sich im kommenden Jahr im PC-Programm um die Phosphorberechnungen erweitert. Den Unmut seiner Berufskollegen darüber konnte Bernhard Bolkart gut nachvollziehen. „Der Phosphoreintrag in die Flüsse ist kein Problem der Landwirtschaft“, bestätigte er. An die 70 Prozent kämen aus den Kläranlagen oder würden in alten Rohrsystemen freigesetzt. „Es ist halt einfacher, die Landwirtschaft zum Sündenbock zu machen. Die Gesellschaft wird das nicht hören wollen, dass sie für Phosphoreintrag, Antibiotika, Arzneimittel und Hormone im Wasser mitverantwortlich ist“, fügte er hinzu.

Mit der Forstverwaltungsreform, der Schwarzwildplage, der FFH-Rechtsverordnung und der Ferkelkastration wurden weitere Themen angesprochen, die der landwirtschaftliche Verband beackerte. Übereinstimmend beklagten sich die Landwirte über das negative Bild, das in den Medien über die Landwirtschaft verbreitet werde und das sich mehr mit dem Zeitgeist als mit den Fakten beschäftige.

Zuvor hatte Bezirksgeschäftsführer Oliver Maier den Rechenschaftsbericht der Geschäftsstelle vorgestellt. So berieten die Mitarbeiter die Verbandsmitglieder bei Pacht und Verkäufen, Hofübergaben und Betriebsauflösungen, bei Erbauseinandersetzungen sowie zu Sozialversicherungsfragen. Außerdem läuft im ideellen Bereich die Kommunikation zu den Winterfachveranstaltungen über die Geschäftsstelle und sie plant derzeit den 9. Agrartag, der am 26. Januar in den Donauhallen in Donaueschingen stattfinden wird.

Renate Schreiber vom Landfrauenbezirksverband Villingen stellte nach den Berichten den Antrag auf Entlastung des Vorstands, die einstimmig gewährt wurde. Bei den geheimen Wahlen wurde der Kreisvorsitzende Bernhard Bolkart (Schonach) einstimmig bestätigt, Ernst Laufer (St. Georgen) und Harald Kiefer (Überauchen) bleiben seine Stellvertreter. Jochen Hauser (Zollhaus), Berthold Hils (Weiler), Clemens Hug (Gremmelsbach), Rolf Lehmann (Tennenbronn) und Stefan Mink (Klengen) ergänzen das Gremium als Beisitzer. Als neuer Beisitzer wurde Markus Schwer aus Schönwald in den Kreisvorstand gewählt. Abschließend dankte Kreisvorsitzender Bernhard Bolkart den Ortsvereinsvorsitzenden für die gute Zusammenarbeit und lobte ihr ehrenamtliches Engagement für den Berufsstand.