In Chicago ist der bekannte Architekt Helmut Jahn bei einem Fahrradunfall ums Leben gekommen. Der 81-jährige Star-Architekt hat beispielsweise das Sony-Center in Berlin und den Messeturm in Frankfurt geplant. In der Region hat er mit dem Testturm in Rottweil ein markantes Bauwerk geschaffen, das zu einem Wahrzeichen und einem echten Anziehungspunkt für viele Besucher geworden ist.
So trauert auch Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß um den Architekten. „Der Turm mit Deutschlands höchster Aussichtsplattform und einer unverwechselbaren Architektur hat sich in wenigen Jahren zum neuen Wahrzeichen unserer Stadt entwickelt“, so Broß.
Der Testturm ist das letzte große Werk Jahns, das noch zu seinen Lebzeiten vollendet wurde. „Helmut Jahn hatte die Entwürfe 2014 im Rahmen einer Bürgerversammlung persönlich vorgestellt und die Menschen in Rottweil mit der Idee seines Tower of Light begeistert. Es war auch seine Idee, dass der Testturm mit einem großen Bürgerfest eingeweiht wird“, erinnert sich Broß. 40 000 Besucher nahmen 2017 am „Turmfest“ teil und einer der begeisterten Teilnehmer war Helmut Jahn selbst, der eigens aus den USA anreiste, um bei der Einweihung dabei zu sein.
„Es ist sehr schade, dass er den Bau der rund 600 Meter langen Fußgänger-Hängebrücke zwischen seinem Turm und unserer historischen Innenstadt über das Neckartal hinweg nicht mehr erleben konnte“, so Ralf Broß. Jahn habe die Wirkung des Turms im Wechselspiel mit der Stadt und der Landschaft stets betont. Die begehbare Verbindung zwischen Zukunft und Historie, zwischen Moderne und Tradition hätte ihm sicherlich gefallen.
