Unserem Mitarbeiter Hans-Jürgen Götz gelang eine spektakuläre Aufnahme des Vollmonds über Bad Dürrheim. Das war am Mittwochabend, 18. September, als sich der Erdtrabant besonders prächtig zeigte. In der folgenden Nacht legte sich der Kollege erneut auf die Lauer – mit einem ganz speziellen Motiv im Hinterkopf – und konnte sogar noch einen draufsetzen – den aufgehenden Mond und den Rottweiler Testturm auf einer Aufnahme vereint.
„Dieses Foto war gestern so noch nicht möglich, so schnell ändert sich die Aufgangsposition des Mondes ... Und auch morgen würde das so nicht mehr funktionieren, vom Wetter einmal ganz abgesehen“, teilt der Fotograf mit.
Warum aber ist der Vollmond rund um den 18. September 2024 überhaupt ein Thema?

Was diesen Vollmond besonders macht
Es sei nicht nur der Herbstmond, sondern gleichzeitig einer von zwei Supermonden im Jahr 2024, heißt es auf wetter.de. Supermond bedeutet, dass der Mond größer als sonst zu sehen ist, weil er der Erde besonders nahekommt. Nur knapp 357.500 Kilometer waren es vom 17. auf den 18. September.
Luna umkreist unseren Planeten auf einer elliptischen Bahn, also mit ständig wachsendem und schrumpfendem Abstand. Im Durchschnitt beträgt die Entfernung Erde – Mond etwa 384.400 Kilometer.
Das Auge wird ausgetrickst
Tatsächlich ist der Größenunterschied der Mondscheibe so gering, dass er nicht wahrnehmbar ist. Es fehlen am Nachthimmel schlichtweg die Größenvergleiche.
Die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie verweist auf ihrer Webseite auf die Mondtäuschung. Der vermeintliche Effekt entstehe durch eine optische Täuschung, wenn sich Mond – oder auch Sonne – in der Nähe des Horizonts befinden. Das Kuriose bei der Mondtäuschung: „Obwohl es dafür keine physikalische oder astronomische Ursache gibt.“
Zurück zu Hans-Jürgen Götz. Er hat genau an diesem Punkt angesetzt und für einen Größenvergleich gesorgt. Dazu positionierte das vermutlich markanteste Gebäude der Region im Bild: dem TK Elevator Testturm in Rottweil. Der Turm ist 246 Meter hoch, im Innern werden Aufzüge getestet.

Für Hans-Jürgen Götz ging es aber nicht auf die höchste Aussichtsplattform Deutschlands. Er baute seine Kamera oberhalb von Rottweil in der Nähe der Autobahn 81 auf. Gut zweieinhalb Kilometer entfernt brauchte es natürlich ein starkes Teleobjektiv.

Neben der richtigen Ausstattung und dem richtigen Ort zählt aber auch der richtige Moment für so ein Foto. Und Götz musste viel Geduld beweisen. „Darauf habe ich nur etwas über vier Jahre gewartet, bis endlich alles perfekt ist“, merkt der Brigachtaler ironisch an. „Der Mond und das Wetter können ja sehr launisch sein.“
Wann gibt es die nächste Chance?
Wer das Himmelsspektakel verpasst hat, muss nicht lange warten: Am 17. Oktober ist bereits der nächste Supermond zu sehen. Dann sogar noch ein klein wenig näher: Knapp 357.400 Kilometer wird er von der Erde entfernt sein.