Wenn man im Schwarzwald-Baar-Kreis den Notruf 112 wählt, dann landet dieser Anruf in der Integrierten Leitstelle des Landkreises in Villingen-Schwenningen. Sie schickt dann zum Beispiel den Rettungswagen oder die Feuerwehr zum Einsatz.
Und von diesen Anrufen gibt es immer mehr. Das entspricht einem deutschlandweiten Trend. Es bedeutet aber auch, dass auch die Leitstelle in Villingen-Schwenningen inzwischen mehr Personal benötigt.
Deutschlandweites Phänomen
„Wie überall in Deutschland ist auch bei unserer Integrierten Leitstelle eine deutlich steigende Zahl an Notrufen festzustellen“, sagt Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamtes, auf Anfrage.
Im Jahr 2021 waren es nahezu 150.000 Anrufe. Im Jahr 2022 ging die Zahl deutlich nach oben auf 167.500 Anrufe, so Dirk Sauter, der Leiter der Leitstelle, auf Anfrage.
Allein im Februar 2022 wurden zwischen 400 und 500 Telefonate pro Tag geführt. 80 bis 90 von diesen Anrufen waren Notrufe, außerdem Gespräche zum Krankentransport oder zur Vermittlung des Ärztlichen Notfalldienstes.
Personal schon aufgestockt
Das Personal der Integrierten Leitstelle wurde 2022 schon aufgestockt. Und nun ist das noch recht neue Gebäude gegenüber dem Schwarzwald-Baar-Klinikum zwischen Villingen und Schwenningen, in dessen unmittelbarer Nähe der Rettungshubschrauber stationiert ist, offenbar schon wieder zu klein geworden.
Denn die heutige Leitstelle wurde erst 2016 neu bezogen. Sie war vorher in der Villinger Altstadt beengt untergebracht und sollte endlich passende Arbeitsbedingungen bieten.
Gutachten für Erweiterung notwendig
Rechtsdezernentin Barbara Kollmeier erklärte den Kreisräten bei den Haushaltsplanberatungen im Ausschuss für Umwelt und Technik jetzt, dass ein Gutachten notwendig sei. Dieses soll klären, wie die Leitstelle baulich erweitert werden kann, „ohne dass es eng wird“. Und es soll 10.000 Euro kosten.
So viele Arbeitsplätze sind es aktuell
„2016 wurde die Leitstelle bezogen und hält dort für Leitstellendisponenten, Administratoren sowie die Leitung entsprechende Arbeitsplätze bereit“, erklärt Landratsamtssprecherin Heike Frank. Im Leitstellenbereich stehen aktuell fünf Arbeitsplätze zur Verfügung. Doch die reichen nun offenbar nicht mehr.
„Der DRK Rettungsdienst gGmbH kam im zurückliegenden Sommer auf den Landkreis zu mit dem Anliegen, dass der Neubau aufgrund der Verstärkung nicht mehr ausreichend Platz biete“, so Frank.
Schon grünes Licht vom Bereichsausschuss
Zunächst wurde dann der Bereichsausschuss für den Rettungsdienstbereich Schwarzwald-Baar nach seiner Meinung zum zusätzlichen Raumbedarf gefragt. In diesem Gremium sind auch die Krankenkassen als Kostenträger vertreten.
Der Bereichsausschuss muss ebenso wie der Kreistag im Rahmen der Haushaltsberatungen wesentliche Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Leitstelle genehmigen. Zum Beispiel Maßnahmen wie den aktuell bevorstehenden Hardwarewechsel im Volumen von 2,6 Millionen Euro.
Und dieser Bereichsausschuss sagte, so Heike Frank, „ja“ zu einem entsprechenden Prüfauftrag. Der Kreistag muss nun noch zustimmen.
Spezialbüro soll Raumbedarf ermitteln
Zumindest im Ausschuss für Technik und Umwelt gab es jetzt keine Einwände. Ein spezialisiertes Ingenieurbüro soll, so die Vorstellung, dann 2024 den tatsächlichen Raumbedarf ermitteln und prüfen, „welche Kapazitäten die neue Integrierte Leitstelle für den Arbeitsablauf bereit hält.“
Die Möglichkeiten des Mobilen Arbeitens sollen dabei einbezogen werden. Wie es dann weitergeht, entscheiden alle Träger der Integrierten Leitstelle gemeinsam.