Villingen-Schwenningen: keine coronafreien Zonen mehr

Vor rund einer Woche waren in Villingen-Schwenningen in vier von insgesamt 20 städtischen Kindertageseinrichtungen noch keine positiven Coronafälle aufgetreten. Jetzt liegen laut Pressesprecherin Oxana Brunner Infektionsnachweise aus allen städtischen Kindertageseinrichtungen vor.

„Insgesamt sind 167 Kinder in Quarantäne, 146 davon sind positiv getestet“, nennt Brunner die jüngsten Zahlen, Stand Dienstag, 1. Februar. Zwar gebe es einzelne Gruppen, die geschlossen seien, wie etwa in der Kita in der Junhansvilla, ganze Einrichtungen seien aber nicht betroffen, so Brunner. Laut SÜDKURIER-Informationen soll jedoch der Kindergarten Kikripp wegen Corona geschlossen sein. Bis Redaktionsschluss konnte der SÜDKURIER dort aber niemanden erreichen.

In der Kita in der Junghans Villa in Villingen sind laut Stadtverwaltung zwei Gruppen wegen Corona geschlossen.
In der Kita in der Junghans Villa in Villingen sind laut Stadtverwaltung zwei Gruppen wegen Corona geschlossen. | Bild: Stadt Villingen-Schwenningen

In den VS-Schulen wächst die Zahl der Corona-Fälle deutlich. 692 Schüler seien in Quarantäne, 330 davon mit positivem Testergebnis. Zum Vergleich: Vergangene Woche waren es noch 445 Schüler, die sich in Quarantäne befanden, was einer Quote von ca. 5,5 Prozent entsprach.

Bad Dürrheim: Angebot kann noch aufrecht gehalten werden

„Bei uns ist die Situation aktuell so, dass wir unser Betreuungs- und Schulangebot noch aufrecht halten können“, fasst Markus Stein, Leiter des Fachbereichs Bildung, Soziales und Politik in Bad Dürrheim zusammen. Genaue Fallzahlen konnte er zwar nicht nennen, seine Beschreibung verdeutlicht aber, dass auch in der Kurstadt die Infektionen zunehmen.

In der Grund- und Werkrealschule musste laut Stein kürzlich eine Klasse geschlossen werden, da die Infektionszahlen über 20 Prozent lagen, eine weitere war kurz davor. Allerdings: „Nach dem neuen Handlungsleitfaden, der ab Mittwoch, 2. Februar, gilt, müssen Schulklassen und Kitagruppen bei größeren Corona-Ausbrüchen nun nicht mehr komplett in Quarantäne“, so Stein. Dafür wird dann täglich getestet und es gilt Maskenpflicht.

Auf unserem Symbolbild bauen Grundschüler der Ostbaarschule in Oberbaldingen gemeinsam ein kleines Haus.
Auf unserem Symbolbild bauen Grundschüler der Ostbaarschule in Oberbaldingen gemeinsam ein kleines Haus. | Bild: Hans-Juergen Goetz

An der Realschule habe es in den letzten beiden Tagen ebenfalls 10 bis 15 Schüler mit positivem Schnelltest gegeben. Lehrer seien hier nicht betroffen. In der Grundschule Oberbaldingen sei ihm ein Fall bekannt.

Auch in den städtischen Kindergärten gebe es mittlerweile Corona-Fälle bei Kindern und Erziehern. Ebenso in Einrichtungen der kirchlichen Träger. Im katholischen Kindergarten habe man wegen Infektionen beim Personal auf Notbetreuung umstellen müssen.

Donaueschingen: „Es sieht katastrophal aus“

Neun Corona-Fälle sind am Mittwoch, 2. Februar, laut Pressesprecherin Beatrix Grüninger in den städtischen Kitas in Donaueschingen insgesamt bekannt. Derzeit gebe es keine geschlossene Kindergartengruppe. In den städtischen Grundschulen sind derzeit 35 Corona-Fälle insgesamt bekannt.

„Eine Klasse befindet sich in Quarantäne beziehungsweise Fernunterricht“, so Grüninger. In den städtischen Sekundarschulen Eichendorffschule, Heinrich-Feurstein-Schule und Realschule sind 36 Corona-Fälle gemeldet, drei Klassen befinden sich in Quarantäne/Fernunterricht.

„Es sieht katastrophal aus“, beschreibt Angela Zimmer die Lage. Die Leiterin der evangelischen Kita Villa Sonnenschein in Donaueschingen kann von ihrem neunköpfigen Stammpersonal gerade drei Kräfte aufbieten. Da ist sie selbst mit eingeschlossen. Alle drei Gruppen sind in der vergangenen Woche Zug um Zug ausgefallen, diese Woche müssen Eltern und Kinder mit einer Notbetreuung klarkommen. Angesichts stetig auftretender neuer Corona- und Quarantänefälle lasse sich derzeit nur die aktuelle Woche planen.

Nur noch eine Notbetreuung können Leiterin Angela Zimmer (rechts) und Erzieherin Inga Möller in der evangelischen Kita Sonnenschein ...
Nur noch eine Notbetreuung können Leiterin Angela Zimmer (rechts) und Erzieherin Inga Möller in der evangelischen Kita Sonnenschein anbieten. | Bild: Wursthorn, Jens

Von den katholischen Einrichtungen ist gegenwärtig nur Maria Frieden in Wolterdingen stärker betroffen. „16 Kinder und vier Erzieherinnen haben derzeit Corona“, sagte Silke Speiser von der Verrechnungsstelle für katholische Kirchengemeinden in Tannheim. Mehrere Tage blieb nur die räumlich getrennte Krippe mit lediglich einem Infektionsfall in Betrieb, gegenwärtig läuft wieder eine Notbetreuung. Bis einschließlich Montag müssen die Kinder jeden Tag einen aktuellen Corona-Schnelltest mitbringen.

St. Georgen: ein städtischer Kindergarten geschlossen

Die Zahl der Corona-Fälle nimmt auch in St. Georgen deutlich zu – vor allem aber in den städtischen Einrichtungen. „Wir haben Fälle in allen städtischen Kindergärten und Schulen“, sagt Markus Esterle, zuständiger Amtsleiter bei der Stadt St. Georgen. Teilweise seien ganze Klassen in Quarantäne. „Der Kindergarten Stadtzwerge ist aktuell geschlossen“, sagt Esterle.

Buntes Graffiti vor dem Kindergarten Stadtzwerge, der aktuell geschlossen ist.
Buntes Graffiti vor dem Kindergarten Stadtzwerge, der aktuell geschlossen ist. | Bild: Ganter, Patrick

Wenige Fälle bei kirchlichen Kitas

Geschlossen war in St. Georgen jüngst auch der katholische Kindergarten St. Benedikt. Doch hier, sagt Elvira Gaus von der Verrechnungsstelle Villingen der Erzdiözese Freiburg, habe sich die Lage entspannt. „Es sieht momentan sehr gut aus“, sagt sie. Es gebe aktuell lediglich einen aktiven Fall in der St. Georgener Einrichtung.

Zum jetzigen Zeitpunkt seien in den evangelischen Einrichtungen Schatzinsel, Sonnenstrahl in Brigach, Spatzennest in Langenschiltach und Pusteblume in Peterzell keine Corona-Fälle bekannt, heißt es auf eine Anfrage des SÜDKURIER aus der evangelischen Kirchengemeinde St. Georgen-Tennenbronn.

Lediglich in der Kita Seebauernhöhe seien einzelne Kinder erkrankt. Bei den Kindern beider Gruppen habe es Nachtestungen in offiziellen Testzentren gegeben.