Viel Wert auf selbstgemachte Speisen aus heimischen Lebensmitteln legen Elke und Fritz Beck, Betreiber der „Waldauschänke“ am Fuß der Ruine Waldau. Die öffnet nur samstags und sonntags, lockt aber mit Musik- und Singabenden in der urgemütlichen Schankstube.
Das 500 Jahre alte Bauernhaus blickt auf eine lange Tradition zurück. Laut Fritz Beck lebten hier fünf Generationen seiner Familie. Er selbst kam im Haus zur Welt.
Der Umbau ist nicht einfach gewesen
Auf die Idee mit dem Gasthaus kam das Ehepaar vor 16 Jahren wegen des Burgspektakels, das schon fast doppelt so lang auf der direkt benachbachten Waldau veranstaltet wird, wie es den Gastrobetrieb gibt. Für die Bewirtung des Publikums sorgten früher Vereine.
Als die keine Lust mehr hatten, standen Pläne für den Bau eines Kiosks im Raum, berichtet Beck. Allerdings sei auch die Stützwand am Berg sanierungsbedürftig gewesen, und so habe man sich innerhalb weniger Wochen für den Umbau zum Gasthaus entschieden.
Das sei nicht einfach gewesen, denn es habe damals nur ein Plumpsklo und kein Bad gegeben, auch stehe das Gebäude unter Denkmalschutz.
Sehr hilfreich beim Prozedere war laut Beck die Verwaltung Königsfelds mitsamt Bürgermeister Fritz Link. So entstanden ein rustikaler, heimeliger Schankraum, mehrere Gästezimmer und ein Festsaal.
Ein ausgetüfteltes und selbstgemachtes Angebot
Zunächst war das Gasthaus freitags, samstags und sonntags geöffnet. Verkauft wurde Bier, Bratwurst sowie Speck- und Käsebrot. Das ist Gästen aber bei Hochzeiten und Geburtstagen schnell zu wenig gewesen, sagen die Betreiber. Auch habe der Verkauf von Dinnete – also belegten und gebackenen Teigfladen – aus fertigem Teig nicht so recht zum angestrebten Ambiente gepasst.
So erweiterte das Paar das Angebot um Schinken im Brotteig – bis heute bei Gästen ein Highlight, mit Fleisch vom heimischen Metzger aus eigener Schlachtung.
Informationen für Besucher
Der Teig wird selbst zubereitet und im eigenen Holzofen gebacken, berichtet das Paar. Dinnete wird mit Speck und Zwiebeln, Paprika und Lauch oder Apfel und Zimt verfeinert. Das sei ein Produkt mit viel Handarbeit, so Elke Beck.
Aus eigener Herstellung stammen zudem Apfelsaft, Most und Holundersirup mit Blüten aus dem eigenen Garten. Abgerundet wird das Vesperangebot mit Käse aus dem Allgäu sowie Kaffee und Kuchen.
Musik für den guten Zweck
Leider brach seit Corona der Umsatz um 50 Prozent ein, weshalb die Wirte heute nur noch samstags und sonntags öffnen. Trotzdem vergisst das Paar nicht jene, denen es nicht so gut geht: Immer wieder gibt es Musik- und Singabende sowie Benefizkonzerte in der urgemütlichen Schankstube, bei denen bis heute 255.000 Euro für die Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe gesammelt wurden.
Fritz Beck hofft, damit andere Leute zu inspirieren. Die Bands verzichten auf die Gage. Alle Einnahmen aus Essen und Trinken fließen an die Katharinenhöhe.
Der Festsaal im Dachgeschoss eignet sich für Geburtstage, Hochzeiten und anderes. Insgesamt finden im Haus über 60 Personen Platz.